Endoprothetik

Erkrankungen wie Arthrose (Verschleiß des Gelenkknorpels), Verletzungen und Brüche (Frakturen) oder Gelenkversteifungen können dazu führen, dass wir Schmerzen in den Gelenken haben und diese nicht mehr richtig bewegen können. Implantate, die dauerhaft im Körper bleiben und Gelenke ersetzen – sogenannte Endoprothesen – können Schmerzen lindern sowie die Bewegungsfähigkeit und Funktion eines Gelenks erhalten.

Unsere Klinik arbeitet nach dem Grundsatz: „Gelenkerhalt vor Gelenkersatz“. Ist ein Gelenk allerdings zu stark beschädigt, können wir es durch eine Teil- oder Vollendoprothese ersetzen. Unsere Expertinnen und Experten verfügen über eine umfassende Expertise auf dem gesamten Gebiet der Endoprothetik und nutzen modernste OP-Verfahren, um Implantate möglichst schonend und passgenau einzusetzen. Als eine der ersten Kliniken deutschlandweit nutzen wir für die Implantation von Knie-Prothesen ein neuartiges Robotersystem, mit dem wir Prothesen noch präziser und gewebeschonender einsetzen können.

Unsere Spezialistinnen und Spezialisten finden individuell für Ihre (Vor-)Erkrankung und Ihre Indikation die bestmögliche Lösung, mit der sich Ihre Lebensqualität wieder verbessert.

Was ist eine Endoprothese?

Eine Endoprothese ist ein künstlicher Gelenkersatz, der an den Gelenken der Schulter, des Ellbogens, der Hüfte, des Knies, des Sprunggelenks und an kleineren Gelenken eingesetzt werden kann. Endoprothesen können Teile (Teilendoprothese) des Gelenks oder das komplette Gelenk (Voll- oder Totalendoprothese) ersetzen. Unsere Klinik bietet Endoprothesen in verschiedenen Größen und aus unterschiedlichen Materialien an. Die meisten Implantate bestehen aus Metall-Liegierungen (z. B. Titan, Cobald / Chrom) oder aus Keramik. Wir entscheiden individuell, welche Endoprothese am besten zu Ihnen passt.

Für wen ist eine Endoprothese geeignet?

Prinzipiell ist der Einsatz einer Endoprothese unabhängig vom Lebensalter möglich. Je früher sie eingesetzt wird, desto eher muss die Endoprothese eventuell ausgetauscht werden, daher versuchen wir bei jungen Menschen zunächst mit konservativen Behandlungsmethoden einen künstlichen Gelenkersatz hinauszuzögern.

Wie erfolgt der Austausch?

Vor der Operation bestimmen wir anhand von MRT- und / oder CT-Bildern, wie die Endoprothese später sitzen soll. Bei der Operation tragen wir dann zunächst vorsichtig beschädigten Knochen ab und begradigen ihn, damit das Implantat später gut sitzt. Bei einer zementfreien Implantation wird die Prothese anschließend in den Knochen gepresst. Der Knochen kann dann, ähnlich wie bei der Heilung eines Knochenbruchs, mit der Endoprothese verwachsen. Bei einer zementierten Implantation nutzen setzen wir einen 2-Komponentenkunststoff als Verbindung zwischen Endoprothese und Knochen. Das ist dann vorteilhaft, wenn der natürliche Knochen zum Beispiel aufgrund einer Osteoporose die Prothese nicht mehr tragen kann.

Neuartiges Verfahren für Knie-OPs

Für den Einsatz von Teil- und Vollprothesen des Knies arbeiten wir als eine der ersten Kliniken deutschlandweit mit einem neuartigen roboterassistierten System (CORI-System der Firma Smith & Nephew). Die roboterassistierte OP-Methode ermöglicht uns, den Sitz der Prothese schon vor dem tatsächlichen Einsetzen virtuell zu simulieren. Dafür vermisst der Operateur zunächst Ihr Kniegelenk mit einem „Taster“, der mit einem Computer verbunden ist. Aus den Daten erstellt der Computer ein virtuelles 3D-Modell des Knies. Der Operateur kann dann an einem Bildschirm an dem 3D-Modell bestimmen, wie die Prothese später sitzen soll. Vorteil dieser Methode: Das virtuelle Modell zeigt nicht nur an, wie die Prothese im liegenden Zustand sitzt, sondern auch, wie sie sich bewegt, wenn Sie später laufen oder das Knie beugen. Durch diese Simulation können Prothesen in Standardgrößen individuell auf die jeweilige Beschaffenheit Ihres Knies angepasst werden und sollen so eine noch bessere Funktion gewährleisten.

Wie lange bleibt eine Prothese im Körper?

Wie lange Ihre Endoprothese im Gelenk bleiben kann, ist von der Art der Prothese, Ihren körperlichen Eigenschaften und Ihrem Lebensstil abhängig. Je passgenauer eine Endoprothese sitzt, desto schmerzfreier können Sie sich langfristig bewegen. Generell ist eine Endoprothese dafür gedacht, über mehrere Jahre, z. B. 10 bis 15 Jahre, im Körper zu verbleiben. Patient:innen, die sich mit einem künstlichen (Teil-)Gelenk sportlich betätigen wollen, sollten darauf achten, ausgeglichene Sportarten zu betreiben. Durch gelenkbelastende Sportarten kann der Verschleiß einer Prothese stark zunehmen.

Wie geht es nach dem Gelenkeinsatz weiter?

Nach der Operation behalten wir Sie einige Tage zur Beobachtung in unserer Klinik. Die ersten Tage werden Sie vermutlich zunächst mit Ruhe und Ausschlafen verbringen. Unser Stationsteam versorgt Sie mit Medikamenten anderen Hilfsmitteln, um Ihre Schmerzen auf ein für Sie erträgliches Minimum zu reduzieren. Unsere Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten führen mit Ihnen Bewegungsübungen durch, um Ihre Mobilität und Beweglichkeit wieder zu steigern.

Die weitere Nachbehandlung kann anschließend je nach Schwere der Operation und Ihres Gesundheitszustands in einer Rehabilitations-Klinik oder ambulant in einer Physiotherapie-Praxis stattfinden. Auch in den Wochen danach werden Sie zuhause in den meisten Fällen Übungen machen müssen, um die natürliche Heilung zu unterstützen.

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