Psychoonkologische Versorgung
Die Diagnose Brustkrebs ist für die Betroffenen ein Schock. Die Betroffenen fühlen sich oft aus dem Alltag herausgerissen und werden mit zahlreichen Belastungen und Anfechtungen im sozialen und innerpsychischen Bereich konfrontiert.
Die Diagnose Brustkrebs betrifft nicht nur unseren Körper, sondern beeinflusst auch unsere Gedanken, Gefühle und unser Handeln und unsere sozialen Beziehungen. Zahlreiche Fragen tauchen bei den betroffenen Patienten /-innen auf, wie z.B.:
- Wie sage ich es meinen Kindern?
- Wie verhalte ich mich meine Freunde / Bekannten gegenüber?
- Wie kann ich mit meinen Ängsten umgehen?
- Wie kann ich innerlich wieder ins Gleichgewicht kommen?
- Ist da, was ich gerade empfinde, normal?
Auch psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen können entstehen.
Um Sie bei der Bewältigung dieser neuen Belastungen so gut wie möglich zu unterstützen, und einer psychischen Erkrankung vorzubeugen bzw. diese frühzeitig zu erkennen, bietet das Brustzentrum Ruhrgebiet zusammen mit der Klinik für Seelische Gesundheit und Präventivmedizin ein psychoonkologisches Betreuungsangebot.
Hier wurde ein Kompetenzschwerpunkt zur psychoonkologischen Betreuung von Tumorpatienten gegründet.
Unsere Psychoonkologin Heidi Keßler begleitet täglich die ärztlichen Visiten auf unseren Stationen sowie in der Chemoambulanz. Sie nimmt routinemäßig an den Arzt-Patienten-Gesprächen und bei den Diagnose- und Therapiebesprechungen teil. Sie steht den Patientinnen / Patienten bei Angst vor Untersuchungen und Operationen bei. Darüber hinaus ist Frau Keßler auch Ansprechpartnerin für die Angehörigen, z. B. bei der Begleitung von Eltern-Kind-Gesprächen.
Ärztlich geleitet wird dieser Schwerpunkt von Oberarzt Dr. Johannes Pach, der sich seit Jahren intensiv und erfolgreich mit der Psychoonkologie beschäftigt und die zertifizierte Weiterbildung zum Psychoonkologen bei der Deutschen Krebsgesellschaft absolviert hat. Ihm steht ein multiprofessionelles Team aus ärztlichen und psychologischen Psychotherapeuten, Sozialarbeitern, Ergotherapeuten, Musiktherapeuten, Krankenpflegepersonal und Seelsorgern zur Verfügung, um den betroffenen Patientinnen und Patienten bei ihren seelischen und sozialen Problemen helfen zu können.
Unsere Angebote
- Stabilisierung nach dem Diagnoseschock
- Unterstützung im Umgang mit Emotionen, bei Erschöpfung, Belastung und Konflikten
- Anregungen zur Mobilisierung der Selbstheilungskräfte
- Begleitung bei der Entwicklung und Integration einer neuen Selbst- und Weltsicht
- Informationen zur Ernährung bei Krebs
- Psychologische Visite
- Psychologisches Screening um erhöhte psychische Belastungen zu erkennen
- Ggf. Psychologische Diagnostik
- Ggf. Einzelgespräche
- Ggf. Ambulante Weitervermittlung zur Psychotherapie, Psychiatrie
- Entlastende Gruppenangebote zur Ressourcenaktivierung (Genusstraining, Entspannungstraining)
- Psychoedukation (individuell, oder in Form des Gesundheitstrainings)