Zertifiziertes Medizinisches Wundzentrum

Akute Wunden treten meistens infolge von Verletzungen, Verbrennungen, Verätzungen oder nach Operationen auf. Je nach Verletzungsgrad kann für akute Wunden eine spezielle Wundtherapie erforderlich sein. Verheilt eine Wunde trotz Behandlung nicht innerhalb von acht Wochen, wird sie als chronisch bezeichnet. Die Ursachen für chronische Wunden sind meistens Durchblutungsstörungen oder eine Diabetes-Erkrankung. Sie treten oft an den Füßen und Unterschenkeln auf.

Wer unter einer akuten oder chronischen Wunde leidet, benötigt eine spezielle Wundbehandlung.
 

Ihr Weg zu uns

Kommen Sie mit oder ohne Überweisung eines niedergelassenen Arztes / einer niedergelassenen Ärztin in unsere Wundsprechstunde. Dienstags und donnerstags von 9 bis 12 Uhr

Bitte melden Sie sich für die Wundsprechstunde telefonisch unter 0209 160 - 1801 an. Geben Sie bei der telefonischen Anmeldung bereits den Grund Ihres Kommens an, damit wir für Ihre Untersuchung genügend Zeit einplanen können.

In Notfällen begeben Sie sich bitte direkt in die Notaufnahme. Sie werden von dort an unser Medizinisches Wundzentrum vermittelt.

Arten und Ursachen chronischer Wunden

Arterielles Unterschenkelgeschwür

Ursächlich für ein arterielles Unterschenkelgeschwür ist eine arterielle Verschlusskrankheit, bei der sich die Beinarterie verengt oder verschließt. Dadurch können die Zellen nicht mehr ausreichend mit sauerstoffreichem Blut versorgt werden und es bilden sich an Fußsohlen oder Zehen Geschwüre, die oft stark schmerzen. Risikofaktoren für eine arterielle Verschlusskrankheit und daraus entstehende chronische Wunden sind Rauchen, Bluthochdruck oder hohe Blutfettwerte.

Venöses Unterschenkelgeschwür

Ein venöses Unterschenkelgeschwür entwickelt sich aus Venenthrombose oder einer chronischen Venenschwäche, bei der das Blut schlechter zurück zum Herzen transportiert wird. Dadurch entsteht ein Blutstau, bei dem Wasser in das umliegende Gewebe austritt und dort zu einer Verhärtung des Bindegewebes führen kann. In der Folge wird das Gewebe nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt und es bildet sich ein Geschwür am Knöchel, das sich Richtung Unterschenkel ausbreitet. Im Gegensatz zu dem arteriellen Geschwür schmerzt ein venöses Unterschenkelgeschwür normalerweise nicht.

Diabetisches Fußsyndrom

Bei einer Diabeteserkrankung können zum einen durch dauerhaft erhöhte Blutzuckerwerte die Arterien geschädigt werden, was zu einem arteriellen Unterschenkelgeschwür führen kann (s.o.). Zum anderen haben viele Betroffene eine Nervenschädigung und spüren vor allem in den Füßen weniger. Das heißt, sie nehmen Druck, Kälte oder kleine Verletzungen meistens nicht wahr, wodurch Geschwüre unbemerkt entstehen können. Zudem führt Diabetes meistens zu einer schlechteren Wundheilung.

Druckgeschwür

Als Dekubitus wird eine schlecht und langsam heilende Wunde bezeichnet, die sich infolge einer unzureichenden Durchblutung der Haut oder den darunterliegenden Gewebeschichten entwickelt. Ein Druckgeschwür entsteht vor allem dann, wenn Betroffene sich nicht mehr bewegen können und beispielsweise ans Bett gebunden sind. Dadurch werden die Blutgefäße zusammengedrückt und können die umliegenden Zellen nicht mehr ausreichend versorgen. Weitere Risikofaktoren können Mangelernährung, Über- oder Untergewicht oder Infektionen sein.

Das Wundzentrum am Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen

Das zertifizierte Medizinische Wundzentrum des Evangelischen Klinikums Gelsenkirchen bietet Ihnen eine fach- und stationsübergreifende Wundversorgung aller Formen der akuten und chronischen Wunden gemäß höchster Qualitätsstandards.

Unser Angebot für Sie

Diagnose Ihrer akuten oder chronischen Wunden

Nur wenn der Auslöser einer Wunde bekannt ist, kann sie zielführend behandelt werden. Daher erforschen wir am Anfang die Ursachen Ihrer Wunde und erstellen eine präzise Diagnose. Dazu nutzen wir modernste Techniken wie Schichtbildtechnik zur Untersuchung von Gefäßen.

Ganzheitliche Behandlung

An unser Wundzentrum sind fünf Fachabteilungen unseres Klinikums angeschlossen. Unser Wund-Team kann dadurch nicht nur Ihre Wunden versorgen, sondern mithilfe fachübergreifender Therapiemethoden auch die Ursachen Ihrer Wunden beheben. Für Sie bedeutet das: kurze Wartezeiten und bessere Heilungschancen.

Stationäre Wundversorgung

Egal, auf welcher Station Sie behandelt werden, unser Wund-Team betreut Sie bei einer gesonderten Wundvisite und behandelt Sie direkt in Ihrem Zimmer oder in unserer Wundambulanz. Sie müssen sich um nichts kümmern.

Ambulante Wundversorgung

Ist für Ihre Wundbehandlung kein stationärer Aufenthalt erforderlich, behandeln wir Sie gerne in unserer Wundambulanz. Hier findet auch die Wundsprechstunde statt, die Sie mit oder ohne Überweisung nach telefonischer Voranmeldung besuchen können.

Methoden zur Wundheilung und begleitende Maßnahmen

Wir versorgen Ihre akuten oder chronischen Wunden mithilfe modernster Methoden wie Verbänden, Hauttransplantationen, Vakuumversiegelung oder Biochirurgie (Madentherapie). Darüber hinaus koordinieren wir für Sie begleitende Maßnahmen wie Ernährungsberatung, physiotherapeutische Anwendungen, Diabetes- und Schmerzbehandlungen.

Weiterführende Betreuung

Auch nach Ihrem stationären oder ambulanten Aufenthalt sind wir für Sie da. Wir kümmern uns darum, dass Sie direkt im Anschluss Verbandsmaterial mitnehmen und nachbestellen können und informieren Ihre niedergelassenen Ärzt:innen und / oder den Pflegedienst über die bisherige Behandlung und die weiterführende Versorgung Ihrer Wunde. Wir bieten auch spezielle Schulungen an, in denen Sie lernen, wie Sie Ihre Wunde selbst versorgen können.

Diese Methoden zur Wundheilung wenden wir an
  • Verbandmethoden.
  • Mesh-Graft (Spalthauttransplantation): Unbeschädigte Haut wird von einer anderen Stelle am Körper entnommen und auf die Wunde aufgebracht.
  • Vakuumversiegelungstherapie (NPWT): Die Wunde wird luftdicht verschlossen und Wundflüssigkeit abgesaugt. Durch den Unterdruck wird die Wunde stärker durchblutet und kann schneller heilen.
  • Biochirurgie (Madentherapie): Speziell gezüchtete Maden tragen infiziertes und abgestorbenes Gewebe ab.

Wundmanagement nach höchsten Qualitätsstandards

Das Wundmanagement am EVK wurde 2018 erstmals von der Initiative Chronische Wunden e.V. (ICW) zertifiziert und wird in regelmäßigen Abständen rezertifiziert. Damit ist gewährleistet, dass wir hohe Qualitätsstandards erfüllen und sich unser Wundmanagement weiterentwickelt. Dazu gehören auch regelmäßige Fortbildungen und Qualitätszirkel unserer Wundexpert:innen, um die bestmögliche Behandlungstherapien für unsere Patient:innen zu gewährleisten.

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