Krebserkrankungen

Eierstockkrebs

In 90 Prozent der Fälle handelt es sich bei Eierstockkrebs um ein sogenanntes Ovarialkarzinom, auch epitheliales Karzinom genannt. Veränderungen an den Eierstöcken müssen jedoch nicht zwangsläufig Krebs sein. Nur ein Fünftel aller Tumore an den Eierstöcken sind bösartig, mit zunehmendem Alter steigt jedoch das Risiko für einen bösartigen Tumor. Eierstockkrebs ist außerdem häufig erblich bedingt und kann innerhalb der Familie auftreten.

Welche Symptome können auftreten?

In frühen Stadien verursacht Eierstockkrebs häufig keinerlei Symptome und wird deshalb oft erst spät entdeckt. Folgende Symptome können ein Hinweis für Eierstockkrebs sein und sollten besonders von Frauen über 50 Jahre ärztlich untersucht werden lassen:

  • Blutungen außerhalb der regulären Monatsblutung
  • Blutungen nach den Wechseljahren
  • Häufig auftretende Blähungen, Bauchschmerzen, Völlegefühl und andere Bauchbeschwerden
  • Häufiges Wasserlassen
  • Eine Verschlechterung des Allgemeinzustands und ein anhaltendes Krankheitsgefühl

Diese Beschwerden können jedoch auch harmlose Ursachen haben und müssen nicht zwingend Eierstockkrebs sein. Dennoch sollten die Symptome ernst genommen und untersucht werden.

Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?

Genetische Veranlagungen sind einer der häufigsten Risikofaktoren für eine Krebserkrankung an den Eierstöcken. Etwa jede zehnte Erkrankung ist genetisch bedingt. Weitere Risikofaktoren sind außerdem Übergewicht sowie das Alter. Das Durchschnittsalter einer Erkrankung liegt bei 69 Jahren. Frauen ab 50 Jahren haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken, wohingegen die Erkrankung bei Frauen unter 50 eher selten auftritt. Bei Frauen, die mehrere Kinder geboren haben, die die Anti-Baby-Pille nehmen und Frauen, die stillen, sinkt das Risiko einer Eierstockkrebserkrankung.

Kann man Eierstockkrebs vorbeugen?

Ganz vermeiden lässt sich keine Krebskrankheit, der Eierstockkrebs ebenfalls nicht. Eine gesunde Lebensweise kann jedoch dazu beitragen, das Risiko einer Erkrankung zu senken. Dabei sollte besonders auf Folgendes geachtet werden: Auf Tabakkonsum grundsätzlich verzichten, gesund ernähren, ausreichend bewegen und Übergewicht vermeiden.

Wie erfolgt die Diagnose?

Wenn aufgrund bestimmter Beschwerden der Verdacht auf Eierstockkrebs besteht, führt der/die Gynäkolg:in zunächst eine gründliche Untersuchung durch. Bei dieser Untersuchung tastet der/die Ärzt:in die Eierstöcke ab und fragt ab, ob eine familiäre Vorbelastung vorliegt. Nach der gynäkologischen Untersuchung erfolgt ein vaginaler Ultraschall. Diese Untersuchungsmethode ist die empfindlichste, bildgebende Diagnose-Methode. Durch eine Ultraschalluntersuchung des Bauchraums kann zusätzlich geschaut werden, ob sich der Tumor weiter ausgebreitet hat. Sollte der Verdacht bestehen, dass sich der Krebs tatsächlich weiter ausgebreitet hat, kann ein Röntgenbild des Brustkorbs, eine Kernspintomografie (MRT) oder eine Computertomografie (CT) Aufschluss geben. Um ein Ovarialkarzinom eindeutig nachweisen zu können ist eine Bauchspiegelungs-Operation erforderlich. Bei dieser Operation wird gegebenenfalls Tumorgewebe entnommen, um anschließend zu klären, ob es sich tatsächlich um ein Ovarialkarzinom handelt.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Die Reihenfolge der Behandlungsmethoden für Eierstockkrebs hängt davon ab, in welchem Stadium sich der Tumor befindet und welche Körperregionen betroffen sind. Im Rahmen einer Bauchspiegelung in Vollnarkose wird festgelegt, ob zuerst eine Chemotherapie durchgeführt werden muss, um die Erkrankung zu „verkleinern“. Nach drei Gaben Chemotherapie erfolgt dann die Operation – mit dem Ziel, das Ovarialkarzinom vollständig zu entfernen. Nach Erholung von der Operation folgen dann drei weitere Chemotherapien und eventuell im Anschluss eine sogenannte Erhaltungstherapie mit Infusionen oder in Tablettenform.

Ist die Krankheit heilbar?

Je früher die Krebserkrankung erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Bei optimaler Behandlung lässt sich Eierstockkrebs heilen.

An wen kann ich mich wenden?

Im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen behandeln die Spezialist:innen der Klinik für Gynäkologie betroffene Patient:innen mit Eierstockkrebs in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie und mit der Klinik für Allgemein-, Viszeral und Gefäßchirurgie.

Sollten Beschwerden auftreten, sollten sich die Betroffenen zuerst an die zuständigen Frauenärzt:innen werden. Bei einem Verdacht auf Eierstockkrebs können die Betroffenen an die Gynäkologie des Evangelischen Klinikums Gelsenkirchen überwiesen werden. Dort wird nach der Diagnose erläutert, welche Therapie für Sie am besten geeignet ist. Chefarzt Jan-Erik Junker und sein Team planen dann zusammen mit den Patient:innen den weiteren Behandlungsablauf.

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