Frauengesundheit

Myome

Myome sind gutartige Tumore in der Gebärmutter, die behandelbar sind. Die knotigen Wucherungen können zu Schmerzen, Blutungs- und Fruchtbarkeitsstörungen führen. Häufig werden Myome erst dann diagnostiziert, wenn sie zu Beschwerden führen. Schätzungen zufolge entwickeln etwa die Hälfte aller Frauen in Deutschland im Laufe des Lebens ein Myom. Nach den Wechseljahren treten Myome nicht mehr auf.

Welche Symptome können auftreten?

Oft verursachen Myome weder Beschwerden, noch entstehen Symptome. Kommt es doch zu Beschwerden, sind diese abhängig von der Größe und der Lage der Myome.

Die häufigsten Symptome bei Myomen sind:

  • Starke oder verlängerte Monatsblutungen
  • Krampfartige Regelschmerzen
  • Zwischenblutungen
  • Starker Blutverlust bei der Monatsblutung oder bei Zwischenblutungen kann zu Blässe, Schwindel und verminderter Leistungsfähigkeit führen

Besonders große Myome können auf benachbarte Organe drücken und folgende Symptome verursachen:

  • Harndrang
  • Harnstau
  • Verstopfung

Drückt ein Myom auf ein Nervenende, kann das zu Rücken-, Bein-, Seiten- oder auch Nierenschmerzen führen. In speziellen Fällen können Myome außerdem die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen oder zu Fehlgeburten führen. Ein unerfüllter Kinderwunsch muss aber nicht zwingend ein Myom allein als Ursache haben.

Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?

Eine genaue Ursache, warum ein Myom entsteht, gibt es bisher nicht. Ein Myom bildet sich unter Einfluss der weiblichen Geschlechtshormone aus den Muskelzellen der Gebärmutter. Es gibt Risikofaktoren, die mit Myomen in Verbindung stehen. Diese Risikofaktoren sind, neben dem Alter der betroffenen Person, Diabetes mellitus, Bluthochdruck und starkes Übergewicht.

Kann man der Krankheit vorbeugen?

Methoden, um Myome vorzubeugen gibt es bislang nicht. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen bei einem/einer Gynäkolog:in können jedoch dabei helfen, Myome möglichst früh zu erkennen und Behandlungsmethoden zu planen.

Wie erfolgt die Diagnose?

Ein Myom, das keine Symptome verursacht, wird häufig bei reinen Routineuntersuchungen entdeckt. Größere Myome kann ein/eine Frauenärzt:in bei einer Untersuchung durch bloßes Ertasten diagnostiziert. Eine weitere Möglichkeit, eine Diagnose zu stellen, ist eine Ultraschalluntersuchung über die Bauchdecke oder über die Scheide. In äußerst seltenen Fällen kann außerdem eine Magnetresonanztomografie (MRT) eine Diagnose unterstützen.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Myome lassen sich mithilfe von mehreren Verfahren verkleinern oder auch entfernen. Wann welche Methode sinnvoll ist, hängt von der Lage und der Größe der Myome ab. Myome können zum Beispiel operativ während einer Bauchspiegelung entfernt werden. Verursacht ein Myom jedoch besonders starke und langfristige Schmerzen, muss vereinzelt über eine Entfernung der Gebärmutter nachgedacht werden. Bei einer medikamentösen Behandlung werden Hormonpräparate eingesetzt, die den Zeitraum bis zu einer OP oder auch bis zu den Wechseljahren überbrücken können. Jedoch können diese Hormonpräparate zu starken Nebenwirkungen führen und sind deshalb nicht für eine langfristige Behandlung geeignet. Bei einer Ultraschalltherapie wird das Myom gezielt mit gebündelten Schallwellen beschossen. Durch die Hitze der Strahlung stirbt das Gewebe des Myoms schließlich ab.

Wie schnell sollte therapiert werden?

Verursacht ein Myom keine Symptome oder Beschwerden, reichen regelmäßige Kontrollen bei einem/einer Frauenärzt:in aus. Myome, die wachsen, oder sich erst nach den Wechseljahren entwickeln, sollten operativ entfernt werden. Durch die feingewebliche Untersuchung nach der Operation kann geklärt werden, ob es sich um ein gutartiges Myom oder ein bösartiges Sarkom handelt. Eine operative Behandlung kann ebenfalls bei Frauen mit Kinderwunsch sinnvoll sein, da die Entfernung eines Myoms die Fruchtbarkeit steigern kann. Außerdem können Schwangerschaftskomplikationen verhindert werden.

An wen kann ich mich wenden?

Sollten Patient:innen von einem Myom betroffen sein und eine Behandlung benötigen, können sie sich von ihren behandelnden Gynäkolog:innen in die Klinik für Gynäkologie überweisen lassen. Chefarzt Jan-Erik Junker und sein Team planen dann zusammen mit den Patient:innen den weiteren Behandlungsablauf.

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