Nussknacker-Syndrom (NCS)
Das Nussknacker-Syndrom (NCS) ist eine seltene Erkrankung, bei der eine Vene, die das Blut aus der linken Niere abführt, eingequetscht wird. Die betroffene Vene liegt zwischen zwei Arterien, die sie unter Druck setzen – ähnlich wie eine Nuss, die in einem Nussknacker zerdrückt wird. Diese Kompression kann zu Beschwerden wie Flankenschmerzen oder Blut im Urin führen. Obwohl das Syndrom selten ist, gibt es wirksame Behandlungsansätze, die die Lebensqualität deutlich verbessern können.
Ein häufiges Symptom des NCS sind einseitige Schmerzen im Bereich der Flanke, also seitlich im unteren Rücken. Manche Betroffene bemerken Blut im Urin, das mit bloßem Auge sichtbar sein kann oder nur unter dem Mikroskop erkannt wird. In einigen Fällen treten auch Schmerzen im Unterbauch oder Krampfadern im Becken auf. Die Beschwerden können durch körperliche Anstrengung verstärkt werden.
Das NCS wird durch die Lage der linken Nierenvene verursacht. Diese Vene verläuft zwischen der Hauptschlagader (Aorta) und einer anderen großen Arterie (Arteria mesenterica superior). Wenn die Vene dort eingeengt wird, staut sich das Blut zurück. Besonders bei Menschen mit starkem Untergewicht oder nach schnellem Gewichtsverlust können die Beschwerden auftreten, da das schützende Fettgewebe fehlt.
Da das NCS meist durch die Lage der Gefäße bedingt ist, kann man die Erkrankung nicht direkt verhindern. Eine ausgewogene Ernährung und ein stabiles Körpergewicht können jedoch helfen, das Risiko für Beschwerden zu senken. Wenn Symptome wie Blut im Urin auftreten, sollte man diese frühzeitig abklären lassen.
Die Untersuchung beginnt mit einem Gespräch und einer körperlichen Untersuchung. Ein Ultraschall kann erste Hinweise auf die Gefäßkompression geben. Für eine genauere Diagnose kommen bildgebende Verfahren wie MRT oder CT zum Einsatz. Manchmal wird auch ein Kontrastmittel verwendet, um die Vene besser sichtbar zu machen.
Die Therapie hängt von der Schwere der Symptome ab. Bei milden Fällen können eine gesunde Gewichtszunahme und Schmerzmittel ausreichen. Bei schwereren Verläufen wird oft ein Stent eingesetzt, der die Vene dauerhaft offenhält. In seltenen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, um die Lage der Gefäße zu korrigieren. Mit der richtigen Behandlung lassen sich die Beschwerden in den meisten Fällen deutlich verbessern.
An wen kann ich mich wenden?
Ihre erste Anlaufstelle beim Nussknacker-Syndrom (NCS) ist die Praxis für Chirurgie im Medizinischen Versorgungszentrum am Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen. Bitte vereinbaren Sie zunächst telefonisch einen Termin für eine persönliche Vorstellung unter 0209 160-1135.