Knochen und Gelenke

Beckenfraktur

Meist tritt eine Beckenfraktur in Folge starker Krafteinwirkungen oder eines Unfalls oder Sturzes auf. Die Patient:innen erleiden oft mehrere Verletzungen an verschiedenen Körperstellen und haben starke Schmerzen und Schwellungen. Aufgrund hohen Blutverlustes kann eine Beckenfraktur lebensbedrohlich sein und sollte schnellstmöglich behandelt werden. Bei älteren Menschen ist oft Osteoporose für die Fraktur verantwortlich, da diese den Knochen schwächt und schon geringe Krafteinwirkung einen Bruch auslösen kann.

Welche Symptome können auftreten?

Bei einer Beckenfraktur oder einem Beckenbruch treten vergleichbare Symptome auf. Folgende Symptome können auf eine Beckenfraktur oder einen Beckenbruch hinweisen:

  • Schmerzen im Beckenbereich
  • Kreuzschmerzen (bedingt durch Osteoporose)
  • Leistenschmerzen (bedingt durch Osteoporose)
  • Instabilität in der Bewegung
  • Eingeschränkte Bewegung
  • Stand-Probleme
  • Blutergüsse (Im Bereich der Leiste oder in der Dammregion)
  • Blutiger Urin
Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?

Die häufigste Ursache für eine Beckenfraktur oder einen Beckenbruch sind starke Kräfte, die direkt auf das Becken einwirken. Folgende Ursachen und Risikofaktoren können eine Beckenfraktur oder einen Beckenbruch verursachen:

  • Verkehrsunfälle
  • Stürze (besonders aus großer Höhe)
  • Osteoporose
  • Verminderte Knochensubstanz (durch Vitamin-D Mangel, Cortison Einnahme, Bestrahlung des Beckens oder Mangelernährung)
Wie erfolgt die Diagnose?

Besteht der Verdacht einer Beckenfraktur oder eines Beckenbruchs, erfolgt zunächst eine körperliche Untersuchung. Der/die Ärzt:in untersucht dabei mögliche Prellungen, Abschürfungen oder Blutergüsse. Anschließend überprüft der/die Ärzt:in, ob es Auffälligkeiten bei der Bewegung, der Durchblutung oder der Motorik gibt. Zusätzlich kommen bildgebende Verfahren wie z. B. Röntgenaufnahmen, MRTs, CTs oder Ultraschalluntersuchungen zum Einsatz, um ein genaues Bild der Verletzung zu erhalten. Durch eine Untersuchung des Bauches können Verletzungen an weiteren Organen ausgeschlossen werden.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Handelt es sich um eine lebensbedrohliche Beckenfraktur, Typ B oder C, wird diese bereits an der Unfallstelle von Rettungssanitätern durch einen Gurt fixiert. Im Zuge der Operation wird das Becken durch eine externe Haltevorrichtung stabilisiert. Weitere lebensbedrohliche Verletzungen werden von den Ärzt:innen versorgt. In einer weiteren Operationsphase wird die Beckenfraktur oder der Beckenbruch endgültig versorgt. Eine stabile Beckenverletzung Typ A kann konservativ behandelt werden. Der/die Patient:in muss einige Tage einen Beckengurt tragen und langsam mit einer Physiotherapie beginnen.

Eine Beckenfraktur kann lebensgefährlich sein!

Eine Beckenfraktur Typ B oder C ist lebensgefährlich und muss sofort behandelt werden. Eine Beckenfraktur Typ A sollte nach der Diagnose zeitnah behandelt werden, um die Mobilität wieder vollständig herzustellen und Langzeitschäden zu verhindern.

An wen kann ich mich wenden?

Ihre erste Anlaufstelle in den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen ist die Spezialsprechstunde der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Hier wird zunächst Ihre individuelle Beschwerdesituation ausführlich erfasst und im Anschluss eine umfassende körperliche Untersuchung durchgeführt. Ergänzend werden bereits vorhandene Röntgen-/MRT-Aufnahmen gesichtet und bei Bedarf um spezielle Aufnahmen ergänzt.

Aufgrund all dieser Informationen kann eine gezielte Problemanalyse erfolgen, die wiederum die Basis für Ihren individuellen Behandlungsplan darstellt. Um Ihre Behandlung kümmern sich Spezialist:innen der Orthopädie und Unfallchirurgie in Zusammenarbeit mit Anästhesie, Geriatrie, Neurologie und Schmerztherapie.

nach oben