Fersenbein-, Sprungbein- und Mittelfußbrüche
Bei einem Fersenbeinbruch sind sehr starke Kräfte für den Bruch verantwortlich. Deshalb zählt ein Fersenbeinbruch zu den schwersten Verletzungen. Die starken Kräfte die zum Bruch führen, können dafür sorgen, das Patient:innen mit Langzeitfolgen wie etwa Schmerzen oder Gehstörungen zu kämpfen haben.
Bei einem Bruch des Sprungbeins, auch Talus genannt, kommt es zu einer maximalen Überdehnung des Fußes zum Schienenbein. Ein Sprungbeinbruch kann außerdem durch Gewalteinwirkung oder Umknicken des Fußes entstehen.
Bei einem Mittelfußbruch können ein, aber auch mehrere der fünf Knochen im Mittelfuß brechen. Sport, Unfälle im Haushalt oder ein einfaches Umknicken sind die häufigsten Ursachen. Bei einem Mittelfußbruch ist ein Auftreten nicht mehr möglich.
Bei einem Bruch im Fersenbein, Sprungbein oder Mittelfuß sind die Symptome häufig ähnlich, lediglich die Körperregion, in der sie auftreten unterscheiden sich. Bei einem Mittelfußbruch können außerdem Nerven und Blutgefäße durch Knochen abgequetscht werden. In diesem Fall ist eine sofortige Behandlung nötig.
Typsiche Symptome sind folgende:
- Schmerzen im Bereich der Ferse, des Sprungbeins oder des Mittelfußes
- Schwellungen und Blutergüsse im betroffenen Bereich
- Einschränkung der Gehfähigkeit
- Durchblutungsstörungen (speziell beim Mittelfußbruch)
- Taubheitserscheinungen (speziell beim Mittelfußbruch)
Die Ursachen, die zu einem Fersenbein-, Sprungbein- oder Mittelfußbruch führen sind sich häufig sehr ähnlich. Mögliche Ursachen und Risikofaktoren sind folgende:
- Verletzungen, die durch Sport entstehen
- Unfälle im Haushalt
- Umknicken des Fußes
- Übermäßige Belastung des Fußes
- Fußfehlstellungen
- Geringe Knochendichte (Osteoporose)
Fällt ein schwerer Gegenstand auf den Fuß oder rollt ein Auto über den Fuß, kann dies eine Hauptursache für einen Mittelfußbruch sein. Ein einfaches Umknicken beim Sport oder auch beim Laufen kann eine mögliche Ursache eines Sprungbeinbruches sein.
Einen Bruch des Fersenbeins, Sprungbeins oder Mittelfußes vorzubeugen ist kaum möglich. Da die Brüche häufig durch Verletzungen oder Unfälle eher zufällig entstehen, können sie kaum vorgebeugt werden. Mittelfußbrüche entstehen häufig, wenn schwere Gegenstände im Haushalt oder auch bei der Arbeit auf den Fuß fallen. Speziell bei der Arbeit können schwere Verletzungen des Mittelfußes durch das Tragen von festem Schuhwerk vorgebeugt werden.
Um einen Bruch des Fersen-, Sprungbeins oder Mittelfußes festzustellen führt der/die Ärzt:in zunächst eine genaue Untersuchung der betroffenen Stelle durch. Anschließend wird ein Röntgenbild erstellt. Das Röntgenbild gibt Aufschluss über die Art und Schwere der Verletzung und über eine mögliche Schädigung der Nerven und Gefäße. Zusätzlich zu einem Röntgenbild kann außerdem eine Computertomographie, auch CT genannt, zum Einsatz kommen. Eine Computertomographie zeigt die genaue Lage der Fragmente und dient zur Planung einer Operation. In seltenen Fällen wird außerdem eine Kernspintomographie für die Diagnostik eingesetzt.
Fersenbein-, Sprungbein- und Mittelfußbrüche müssen in den meisten Fällen operativ behandelt werden. Nach der Operation kann es individuell zwischen circa vier und zwölf Wochen dauern, bis Betroffene ihren Körper wieder normal belasten können. In Einzelfällen reicht es die betroffenen Regionen ruhig zu stellen, damit die Knochen wieder von allein zusammenwachsen können.
Da ein Bruch des Fersen-, Sprungbeins oder Mittelfußes zu schwerwiegenden Gehstörungen und Schmerzen führen kann, sollte sofort nach der Diagnose mit der Behandlung begonnen werden. Speziell bei Mittelfußbrüchen können Nerven und Gefäße abgequetscht und damit geschädigt werden. Eine schnelle Behandlung ist auch hier äußerst wichtig. Wird ein derartiger Bruch der betroffenen Stellen früh genug erkannt und behandelt, können Langzeitfolgen verhindert werden.
Bei anhaltenden Schmerzen zum Arzt
Unklare Schmerzen in der Fußgegend, insbesondere nach körperlicher Anstrengung, können Anzeichen für eine Erkrankung der Fußgelenke oder einer Fehlstellung der Füße sein. Die Schmerzen werden häufig als Druckschmerzen beschrieben. Kommt es häufiger oder regelmäßig zu Fußbeschwerden, sollte lieber früher als später ärztlicher Rat eingeholt werden.
An wen kann ich mich wenden?
Ihre erste Anlaufstelle im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen ist die Fuß-Sprechstunde der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Hier wird zunächst Ihre individuelle Beschwerdesituation erfasst und im Anschluss eine ausgiebige körperliche Untersuchung durchgeführt. Ergänzend werden bereits vorhandene Röntgen-/MRT-Aufnahmen gesichtet und bei Bedarf um spezielle Aufnahmen ergänzt. Um Ihre Behandlung kümmern sich Spezialist:innen mit Expertise auf dem gesamten Gebiet der Fußchirurgie.