Knochen und Gelenke

Hüftimpingement

(Impingement = Zusammenstoßen, Aufprallen)

Unspezifische Leistenschmerzen, insbesondere nach körperlicher Anstrengung, längerem Sitzen oder Sport sind oft erste Anzeichen für einen Verschleiß des Hüftgelenks. Die Schmerzen werden häufig als stechend, mit Ausstrahlung von der Leiste bis zum Kniegelenk, angegeben. Manchmal wird ein schnappendes Geräusch wahrgenommen oder kann sogar provoziert werden. Kommt es regelmäßig zu solchen Beschwerden, erfordert dies eine strukturierte ärztliche Abklärung.

Aufgrund von anatomischen Fehlstellungen (z.B. vermehrte Überdachung der Hüftgelenkspfanne, verminderter Drehung des Schenkelhalses nach vorn) oder als Folge wiederholten Mikrotraumata (z.B. Fußball, Hockey, Running) kommt es zu Knorpelschäden und weiteren knöchernen Veränderungen. Im Verlauf entwickelt sich eine manifeste Arthrose des Hüftgelenks. Meist treten die Beschwerden im jungen Erwachsenenalter erstmalig in Erscheinung.

Was sind mögliche Symptome?

Bei vielen Betroffenen spielt eine Einschränkung des Hüftgelenks im Alltag keine Rolle, weil sie den Bewegungsspielraum sowieso selten ausnutzen. Sie haben oft bis ins hohe Alter keine Beschwerden. Sportler:innen jedoch beanspruchen ihre Gelenke stärker als andere Menschen. Sie gehen im Training und Wettkampf oft über den durch das Impingement eingeschränkten Bewegungsradius hinaus. Mögliche Symptome eines Hüftinpingements sind folgende:

  • Leistenschmerzen
  • Schmerzen am vorderen oder seitlichen Oberschenkel
  • Beschwerden im Hüftgelenk (besonders bei schnellen Bewegungen oder starker Beugung)
  • Bewegungseinschränkungen
  • Ruheschmerz

Der Sport ist aber nicht die Ursache des Hüftimpingements. Er führt lediglich dazu, dass es auffällig und schmerzhaft wird. Auf Dauer kann ein Hüftimpingement zu einer Arthrose führen.

Was sind mögliche Ursachen und Risikofaktoren?

Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Hüftinpingements sind bisher noch unklar.
Jedoch gibt es einige Einflussfaktoren, die die Entstehung eines Hüftinpingements begünstigen können:

  • Unfälle
  • Hüftreifungsstörungen (bereits im Kindesalter)
  • ECF (jugendliche Hüftkopflösung)
  • Fehlentwicklung des Hüftgelenks
Wie erfolgt die Diagnose?

Um ein Hüftinpingement zu diagnostizieren können verschiedene Diagnoseverfahren zum Einsatz kommen. Zur Untersuchung der Hüfte wird häufig ein Röntgenbild erstellt oder ein MRT genutzt.

Beide Verfahren können eine Veränderung des Kopf- und Halsübergangs des Oberschenkelknochens gut darstellen. Die Kombination der Anamnese des/der Patient:in und der Untersuchungsbefund aus Röntgenbild und MRT geben dem/der Ärzt:in die Möglichkeit, eine genaue Diagnose zu stellen.

Bei anhaltenden Schmerzen zum Arzt!

Unklare Schmerzen in der Leistengegend, insbesondere nach körperlicher Anstrengung, längerem Sitzen oder Sport sind oft harmlos, können aber auch erste Anzeichen für eine Erkrankung des Hüftgelenkes sein. Die Schmerzen werden häufig als stechend beschrieben und können von der Leiste in die Oberschenkel bis zum Kniegelenk ausstrahlen. Kommt es häufiger oder regelmäßig zu solchen Beschwerden, sollte lieber früher als später ärztlicher Rat eingeholt werden.

Femorale Umstellungsosteotomie

Das häufigste Operationsverfahren bei einem Hüftinpingement ist eine femorale Umstellungsosteotomie. Durch eine gezielte Durchtrennung des oberen Oberschenkelknochens kann jede Abweichung der Rotation oder eine Abweichung in der Frontal- oder Seitenachse korrekt eingestellt und im Anschluss durch eine spezielle Platte fest verschraubt werden. Im Anschluss erfolgt eine Teilbelastung an Unterarmgehstützen für 6-10 Wochen.

Ein weiteres Operationsverfahren ist die offene bzw. arthroskopische Osteochondroplastik. Knöcherne Veränderungen können über minimalinvasive Zugänge oder mittels Arthroskopie dargestellt und mit speziellen Instrumenten abgetragen werden. Knorpel- oder Labrumschäden können gezielt diagnostiziert und behandelt werden.

Gelenkerhaltende Hüftgelenkchirurgie am EVK

In unserer Spezialsprechstunde der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie wird die individuelle Beschwerdesituation ausführlich erfasst und im Anschluss eine ausgiebige körperliche Untersuchung durchgeführt. Ergänzend wird bereits vorhandene Bildgebung gesichtet und bei Bedarf um spezielle Aufnahmen ergänzt. Im Anschluss erfolgt die gezielte Problemanalyse.

In unserer Klinik werden neben minimalinvasiven Eingriffen bis hin zu komplexen rekonstruktiven Eingriffen am Becken und Oberschenkel das komplette Spektrum von gelenkerhaltenden Operationen angeboten.

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