Krebserkrankungen

Gebärmutterhalskrebs

Bei Gebärmutterhalskrebs spricht man von Tumoren, die am unteren Teil der Gebärmutter entstehen und sich meist aus Dysplasien (Gewebeveränderungen am Muttermund und Ausgang des Gebärmutterhalses) bilden. In Deutschland erkranken ca. 4 600 Frauen jährlich an Gebärmutterhalskrebs und 1 600 Frauen sterben an der Krankheit. Durch regelmäßige Routinekontrollen bei den zuständigen Gynäkolog:innen können Dysplasien erkannt und entfernt werden. Das Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkanken, wird durch eine Impfung gegen die krebsauslösenden Viren (HPV) deutlich verringert.

Welche Symptome können auftreten?

Bis aus Gewebeveränderungen (Dysplasien) Gebärmutterhalskrebs entsteht, vergehen meist viele Jahre. Die Gewebeveränderungen fallen oft nicht auf und verursachen keine oder kaum Beschwerden. Wenn sich allerdings ein Krebs entwickelt und fortschreitet, zeigen sich einige Beschwerden:

  • ungewöhnliche Blutungen: nach der Regel oder nach der letzten Regelblutung in der Menopause, während und nach dem Geschlechtsverkehr

  • untypischer Ausfluss aus der Scheide
  • Müdigkeit und Gewichtsabnahme
  • Unterleibs- und Beckenschmerzen
Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?

Gebärmutterhalskrebs tritt überwiegend bei jüngeren Frauen auf, die Hälfte der Betroffenen ist bei der Diagnose jünger als 55 Jahre. Die Ursache für Gebärmutterhalskrebs ist zu 70 Prozent eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV), welche beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Die meisten dieser Viren sind zwar harmlos, können aber eine Dysplasie hervorrufen. Aber auch Rauchen erhöht das Risiko an Dysplasie zu erkranken. Je mehr eine Person raucht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Veränderung des Gewebes. Durch sicheren, geschützen Geschlechtsverkehr mit Gebrauch von Kondomen, einer HPV-Impfung im jungen Alter und durch Früherkennung von Gewebeveränderungen lässt sich Gebärmutterhalskrebs gut vorbeugen.

Kann man Gebärmutterhalskrebs vorbeugen?

Mit der Einnahme der Anti-Baby-Pille kann das Risiko von Gebärmutterkrebs sinken. Es sollte Übergewicht vermieden werden und eine ausgewogene Ernährung angestrebt werden. Auch regelmäßiger Sport kann das Risiko vermindern. Sollte Östrogen eingenommen werden, sollte sichergestellt sein, dass zusätzlich ein Gestagen verordnet wird. Frauen mit Mehrfachschwangerschaften haben ebenfalls ein etwas geringeres Risiko an Gebärmutterkrebs zu erkranken.

Wie erfolgt die Diagnose?

Ein Verdacht von Gebärmutterhalskrebs kann durch eine gynäkologische Untersuchung gestellt werden. Bei abklärungsbedürftigen Befunden  kann mit Hilfe eines speziellen Mikroskops (Kolposkop) im Rahmen einer Dysplasiesprechstunde der Gebärmutterhals  untersucht werden. Durch Zugabe von Lösungen (z. B. Essiglösung) können dann Veränderungen erkannt werden. Auch die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) kann notwendig sein. Das Gewebe wird ambulant entnommen und dann unter einem Mikroskop genau untersucht. Weitere Untersuchungen wie  Röntgen, Ultraschall,  MT- oder CT können darüber Aufschluss geben, wenn sich der Krebs in tiefere Gewebeschichten ausgebreitet hat. Mit einer Bauchspiegelung werden zusätzlich noch Lymphknoten entnommen. Wie genau therapiert wird, entscheiden dann die Fachärzt:innen in einem ausführlichen Gespräch, sobald alle Befunde bekannt sind.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Wenn sich der Krebs noch nicht stark ausgebreitet hat, kann in einer Vollnarkose ein kleines Stück von Muttermund und Gebärmutterhals entfernt werden. Wenn sich der Tumor bereits ausgebreitet hat und umliegendes Gewebe angreift, empfehlen Ärzt:innen oft eine Operation, bei der die gesamte Gebärmutter entfernt wird. Auch eine Kombination aus Strahlentherapie und Chemotherapie ist eine Möglichkeit, wenn der Tumor nicht mehr entfernt werden kann.

Was sollte man nach der Behandlung beachten?

Damit mögliche Rückfälle frühzeitig erkannt und behandelt werde, sollten die Patient:innen regelmäßig die Nachsorgeuntersuchungen bei den zuständigen Gynäkolog:innen wahrnehmen.

Ist die Krankheit heilbar?

In vielen Fällen lassen sich die Vorstufen und frühe Stadien von Gebärmutterhalskrebs heilen. Je mehr der Tumor an Größe zunimmt und sich ausdehnt, desto schlechter ist die Aussicht auf Heilung. Darum ist eine gute Vorsorge wichtig, damit der Krebs frühzeitig erkannt werden kann.

An wen kann ich mich wenden?

Im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen behandeln die Spezialist:innen der Klinik für Gynäkologie betroffene Patient:innen mit Gebärmutterhalskrebs in enger Zusammenarbeit mit der Klinik für Strahlentherapie und der Klinik für Hämatologie und Medizinische Onkologie.

Sollten Beschwerden auftreten, sollten sich die Betroffenen zuerst an die zuständigen Frauenärzt:innen wenden. Bei einem Verdacht auf Gebärmutterhalskrebs können die Betroffenen an die Gynäkologie des Evangelischen Klinkums Gelsenkirchen überwiesen werden. Dort wird nach der Diagnose erläutert, welche Therapie für Sie am besten geeignet ist. Chefarzt Jan-Erik Junker und sein Team planen dann zusammen mit den Patient:innen den weiteren Behandlungsablauf.

nach oben