Magen und Darm

Chronische Durchfallerkrankungen

Von chronischer Durchfallerkrankung (Diarrhö) wird gesprochen, wenn Betroffene über zwei Wochen mehr als dreimal täglich einen flüssigen, voluminösen oder breiähnlichen Stuhl haben.

Welche Symptome können auftreten?
  • Flüssiger, breiähnlicher Stuhl
  • Hoher Stuhlgang (> dreimal täglich)
  • Hohes Stuhlgewicht (über 500g/Tag)
  • Bauchschmerzen
  • Bauchkrämpfe
  • Übelkeit
Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?

Als häufigste Ursache gelten Virusinfektionen, chronische Entzündungen des Darms z. B. Morbus Crohn, ein Reizdarm oder Probleme bei der Aufnahme oder Ausschüttung von Wasser und Salzen. Weitere Ursachen, welche häufig zu einer akuten kurzfristigen Durchfallerkrankung führen, sind Nahrungsunverträglichkeiten oder eine Intoleranz von Medikamenten.

Kann man der Krankheit vorbeugen?

Virusinfektionen, die chronischen Durchfall verursachen, lassen sich durch gründliches Händewaschen sowie Desinfizieren vorbeugen. Beim Kochen sollte man außerdem darauf achten, alle Zutaten gründlich abzuwaschen oder zu schälen („cook it, pool it or leave it“). Außerdem sollte man vor allem in anderen Ländern kein Leitungswasser trinken, da es verunreinigt sein kann.

Wie erfolgt die Diagnose?

Eine chronische Durchfallerkrankung wird durch Befragungen und Stuhlproben diagnostiziert. Bei der Befragung gehen die zuständigen Hausärzt:innen auf konkrete Symptome, Essgewohnheiten, Einnahmen von Medikamenten und die Dauer der Beschwerden ein. Bei der Stuhlprobe wird die Farbe, die Konsistenz und der Geruch untersucht. Zusätzlich kann eine Darmspiegelung aufschlussreich sein. Bei weiteren Unklarheiten der Ursachen können Bluttests durchgeführt oder Leukozyten im Stuhl untersucht werden. Auch können Funktionstests oder ein Ultraschall hilfreich sein.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Bei einem erhöhten Flüssigkeitsverlust wird den Betroffenen geraten, eine bestimmte Trinklösung mit Wasser, Traubenzucker (Glukose), Kochsalz (Natriumchlorid), Natriumcitrat und Kaliumchlorid zu trinken. Die WHO (World Health Organization) hat diese Trinklösung standardisiert. Betroffene können die Trinklösung auch mithilfe von Mineralwasser, Orangensaft, Zucker und Salz zuhause herstellen. Ansonsten wird eine chronische Durchfallerkrankung abhängig von der Ausprägung und den Symptomen unterschiedlich behandelt. Bei einer Lebensmittelunverträglichkeit wird ein Verzicht empfohlen, bei starken Bauchschmerzen und Krämpfen passende Medikamente verschrieben und ein Reizdarm möglichst durch bestimmte Diäten und darmfokussierte Medikamente behandelt.

Sofort untersuchen lassen!

Mit mehreren Symptomen von chronischer Diarrhö sollten Betroffene schnellstmöglich ärztlichen Rat einholen. Vor allem bei Säuglingen, Kleinkindern und älteren Menschen kann es durch einen hohen Verlust von Flüssigkeit zu einer lebensbedrohlichen Austrocknung kommen.

An wen kann ich mich wenden?

Im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen behandeln die Gastroenterolog:innen und Hepatolog:innen in der Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und allgemeine Innere Medizin Betroffene mit akuter und chronischer Diarrhö in enger Abstimmung mit Hausärzt:innen bzw. Spezialist:innen.

In erster Linie können Betroffene sich an ihre jeweiligen Hausärzt:innen wenden und werden im weiteren Verlauf in die Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und allgemeine Innere Medizin im EVK überwiesen.  

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