Magen und Darm

Kolondivertikulose

Hier kommt es zu Veränderungen des Darmes, welche durch Ausstülpungen in der Darmwand (Divertikel) entstehen. Normalerweise sind diese für die Betroffenen nicht gefährlich oder verursachen Schmerzen, können aber Entzündungen hervorrufen (Divertikulitis) oder verletzt werden und bluten, da die Wandung an dieser Stelle immer sehr dünn ist. Es lässt sich sehr häufig in der Bevölkerung beobachten.

Welche Symptome können auftreten?

Meist bleiben Schmerzen oder Verdauungsbeschwerden aus, doch je nach Größe und Lage können die Divertikel unterschiedliche Beschwerden auslösen. Dazu zählen:

  • Stuhlunregelmäßigkeiten
  • Unspezifische Verdauungsstörungen (Durchfall, Blähungen, Verstopfung)
  • Geringe Schmerzen im linken Unterbauch

Bei einer akuten Entzündung eines Divertikels können noch weitere Symptome auftreten:

  • Plötzlich starke Schmerzen
  • Blut im oder auf dem Stuhl
  • Ungewöhnlich lang andauernde Verstopfung
Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?

Die genauen Ursachen sind noch nicht vollständig geklärt, aber einige Risikofaktoren sind bekannt, welche zur Bildung von Divertikeln führen können. Die Divertikel entstehen außerdem überwiegend an Stellen des Darms, an denen hoher Druck herrscht (z.B. im Sigma, ein ca. 40 cm langer Abschnitt im Dickdarm). Zu den Risikofaktoren zählen eine erblich bedingte Anfälligkeit für die Divertikel, Störungen der Darmbewegungen und geschwächtes Bindegewebe. Außerdem können Übergewicht, eine unausgewogene Ernährung mit wenig Ballaststoffen, Rauchen und Bewegungsmangel das Risiko erhöhen.

Kann man der Krankheit vorbeugen?

Eine Divertikelkrankheit entsteht oft ohne Zutun. Man kann nicht vollständig vorgebeugen. Eine ausgewogene Ernährung, viel Bewegung und Sport, genug Flüssigkeitsaufnahme und ein Rauchstopp können das zunehmende Krankheitsrisiko verringern.

Wie erfolgt die Diagnose?

Zuerst werden in einem Gespräch Fragen nach Symptomen gestellt. Danach werden die Betroffenen bei einer körperlichen Untersuchung abgetastet und es folgen Untersuchungen, um andere Ursachen für die Beschwerden auszuschließen. Dazu zählen eine Urin- und Blutuntersuchungen, sowie eine Ultraschalluntersuchung (zeigt, ob Divertikulitis/Wandstärkezunahme vorliegt), eine Darmspiegelung (nicht bei akuten Entzündungen) und in manchen Fällen auch noch zusätzlich CT. In jungen Jahren erfolgt am ehesten ein MRT.

Welche Behandlungsoptionen gibt es?

Wenn die Divertikel keine großen Beschwerden verursachen, kann auf eine chirurgische Therapie verzichtet werden. Sofern diese doch Beschwerden verursachen, wird die Behandlungsmaßnahme entschieden. Betroffene können bei starken Schmerzen im Bauch muskelentspannende oder verdauungsfördernde Medikamente nehmen. Eine Divertikulitis muss bei relevanter Entzündung mit Antibiotika behandelt werden. Sollte die Erkrankungsstärke zunehmen, ist bei wiederkehrenden Entzündungen eine Operation zu diskutieren.

An wen kann ich mich wenden?

Im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen behandelt die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie Betroffene mit komplizierten Kolondivertikulosesymptomen.

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