Schmerzerkrankungen

Chronische Rückenschmerzen

Als chronisch werden Rückenschmerzen bezeichnet, die länger als sechs Monate andauern. Für Betroffene ändert sich häufig der Alltag und sie sind manchmal nicht mehr in der Lage ihren Beruf oder bestimmte Aktivitäten auszuüben. Chronische Rückenschmerzen werden nach dem Schmerzort in BWS-Syndrom (betrifft die Brustwirbelsäule), LWS-Syndrom (betrifft die Lendenwirbelsäule) und ISG-Syndrom (betrifft das Iliosakralgelenk) unterteilt.

Welche Symptome können auftreten?

BWS-Syndrom

  • dumpfer oder drückender Schmerz im Bereich der Brustwirbelsäule
  • Schmerzen im Bereich der Schulterblätter
  • eingeschränkte Beweglichkeit der Brustwirbelsäule
  • verhärtete Muskulatur im oberen Rücken
  • ausstrahlende Schmerzen entlang der Rippen und Schmerzen beim Einatmen
  • ausstrahlende Schmerzen bis in den Nacken

LWS-Syndrom

  • dumpfe Schmerzen im unteren Rücken, ein- oder beidseitig,  
  • mögliche Ausstrahlung in das Gesäß und in die Rückseite der Oberschenkel
  • Verstärkung der Schmerzen beim Husten oder Niesen
  • in extremen Fällen Taubheit und Lähmungserscheinungen

ISG-Syndrom

  • einseitige Schmerzen im unteren Rücken, die in die Leistengegend, ins Bein oder bis in den Fuß ausstrahlen
  • Schmerzen beim Beugen oder Drehen des Beines
  • Muskelverspannungen im Rücken- und Beckenbereich
Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?

Chronische Rückenschmerzen sind häufig die Folge einer ungesunden Körperhaltung und einer schwachen Rückenmuskulatur. Zusätzliche Belastungen können Übergewicht, Bewegungsmangel und Stress sein. Seltener sind entzündliche oder genetische Erkrankungen die Ursache von chronischen Rückenschmerzen.

Kann man der Krankheit vorbeugen?

Ja, durch eine gesunde Lebensführung, insbesondere durch:

  • Reduzierung von Übergewicht
  • regelmäßige sportliche Tätigkeiten, Stärkung der Rückenmuskulatur
  • Heben von schweren Gegenständen aus den Knien
  • Häufige Änderung der Haltung bei vorwiegend sitzenden Tätigkeiten
Wie erfolgt die Diagnose?

Eine Diagnose erfolgt durch eine gezielte Befragung der Betroffenen zu Beschwerden und Vorgeschichte sowie möglichen auslösenden Ereignissen in Kombination mit einer körperlichen Untersuchung. Eine radiologische Untersuchung (z. B. CT oder MRT) kann ergänzend notwendig sein.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

In der Regel ist eine Operation bei chronischen Rückenschmerzen nicht notwendig. In bestimmten Fällen kann die gezielte Injektion von Medikamenten in die Nähe der Wirbelsäule die Beschwerden lindern. Es gibt eine Reihe konservativer Therapiemethoden, mit denen chronische Rückenschmerzen, behandelt werden können:

  • Medikamente können Schmerzen lindern und Reizzustände der kleinen Gelenke verringern.
  • Physiotherapeutische Übungen zur Mobilisation und Stabilisation helfen ebenfalls, Schmerzen zu reduzieren. Diese können auch eigenständig zu Hause durchgeführt werden.
  • Chirotherapeutische Methoden zur Lösung der Blockierungen der Wirbelgelenke. 
  • Physikalische Therapien wie Massagen, Wärmetherapien oder Reizstromtherapien.

An wen kann ich mich wenden?

Für die Behandlung chronischer Rückenschmerzen können verschiedene Fachrichtungen zuständig sein. Betroffene können sich an eine Schmerzambulanz wenden, in der die individuelle Behandlung festgelegt wird. Für die Behandlung durch eine Schmerzambulanz ist eine Überweisung von einer niedergelassenen Ärzt:in notwendig. Im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen werden Patient:innen mit einer chronischen Schmerzerkrankung durch die Schmerzambulanz der Klinik für Schmerztherapie und Palliativmedizin ambulant behandelt. Für die Patient:innen wird nach einem umfassenden Gespräch und einer körperlichen Untersuchung ein individueller Behandlungsplan festgelegt.

Ihre erste Anlaufstelle im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen ist die Sprechstunde der Schmerzambulanz. Nach einem umfassenden Gespräch und einer körperlichen Untersuchung wird ein individueller Behandlungsplan erstellt. Zur Anwendung kommen neben der Verordnung von Medikamenten auch Therapien aus den Bereichen Krankengymnastik, Ergotherapie, Verhaltenstherapie, Entspannungstherapie und Akupunktur. Zum Behandlungsteam gehören neben spezialisierten Schmerzärzt:innen auch Mitarbeiter:innen der Pflege, Krankengymnastik, Ergotherapie und Sozialarbeit. Auch arbeiten wir eng mit den anderen Fachkliniken des Hauses zusammen und leiten Sie bei Bedarf an die chirurgische, orthopädische oder neurologische Klinik weiter, um eine umfassende Behandlung Ihrer Erkrankung zu gewährleisten.

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