Schmerzerkrankungen

Chronische Schmerzen

Schmerzen sind eine natürliche Warnfunktion, mit denen der Körper darauf hinweist, dass etwas nicht stimmt. Ein Schmerz, der über das Ausmaß einer akuten Ursache hinaus länger als sechs Monate anhält, wird als chronischer Schmerz bezeichnet. Da chronische Schmerzen dann meistens nicht nur auf eine körperliche Ursache zurückzuführen sind, werden sie zu einer eigenständigen Erkrankung.

Welche Symptome können auftreten?
  • dauerhafte Schmerzen, obwohl keine Verletzung oder Entzündung vorliegt
  • große Schmerzen auch bei kleinen Schmerzreizungen wie leichten Berührungen
  • Auswirkungen der Schmerzen auf sämtliche Aktivitäten und den kompletten Alltag
Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?

Ob wir an chronischen Schmerzen erkranken oder nicht, hängt von verschiedenen Faktoren ab. So spielt die genetische Veranlagung ebenso eine Rolle wie psychosoziale Faktoren. Menschen mit psychischen Vorerkrankungen wie Depressionen haben zum Beispiel ein höheres Risiko für einen chronischen Schmerzverlauf.

Kann man der Krankheit vorbeugen?

Ein gesunder Lebensstil kann chronischen Schmerzen vorbeugen. Hierzu gehören regelmäßige Bewegung, eine vitalstoffreiche Ernährung und eine ausgeglichene Work-Life-Balance.

Wie erfolgt die Diagnose?

Anhand der individuellen Krankheitshistorie und körperlichen Untersuchungen können Fachärzt:innen die Krankheit diagnostizieren. Bei der Diagnose werden auch psychosoziale Auslöser und weitere Vorerkrankungen erfasst.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Für viele Betroffene stehen chronische Schmerzen im Mittelpunkt ihres Lebens. Eine  Schmerztherapie soll Schmerzen lindern sowie den Patient:innen helfen, ihren Alltag besser zu bewältigen und gesundheitsfördernde Verhaltensweisen zu erlernen. Neben einer medizinisch-medikamentösen Behandlung sind auch physikalische Therapien wie Krankgengymnastik oder Bewegungstherapien möglich. Besteht ein Zusammenhang zwischen einer seelischen Erkrankung und dem chronischen Schmerz, bieten sich auch psychologische Therapieformen an. Psychologische Gespräche helfen auch, wenn der Schmerz schon sehr lange besteht und eine eigenständige Erkrankung ist. Zudem gibt es eine Reihe von Eigentherapien wie Ausdauer- und Kraftsportarten, Faszientraining und progressive Muskelentspannung. Weitere Möglichkeiten der Kombination von Bewegung und Entspannung sind Angebote aus dem Bereich der Feldenkrais-Methode, Yoga oder Chi Gong. Ganzheitliche Methoden wie traditionelle chinesische Medizin / Akupunktur oder Anwendungen aus der Naturheilkunde können lindernd wirken. Eine Schmerztherapie kann ambulant oder teilstationär erfolgen.

Ein Leben mit weniger Schmerzen!

Bei der richtigen Behandlung können die Schmerzen für die Betroffenen soweit gelindert oder aufgelöst werden, dass ihr Leben nicht mehr allein von den Schmerzen her bestimmt wird. Allerdings müssen die meisten erlernten (Eigen-)Therapien beibehalten werden und ein dauerhaft gesunder Lebensstil angestrebt werden.

An wen kann ich mich wenden?

Für die Behandlung können je nach Therapieschwerpunkt verschiedene Fachrichtungen zuständig sein. Betroffene sollten sich am besten an eine Schmerzambulanz wenden, in der die individuelle Behandlung festgelegt wird. Für die Aufnahme in eine Schmerzambulanz ist eine Überweisung von einer niedergelassenen Ärzt:in notwendig. Im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen therapiert die Klinik für Schmerztherapie und Palliativmedizin Schmerzpatient:innen ambulant. In enger Zusammenarbeit mit den anderen Fachabteilungen können zudem die Ursachen für chronische Schmerzen umfassend behandelt werden. Die Kliniken arbeiten eng zusammen, sodass die Patient:innen ganzheitlich betreut werden können. Die Leitung der Klinik für Schmerztherapie liegt bei Chefärztin Dr. Jutta Schröder. 

Ihre erste Anlaufstelle im EVK ist die Sprechstunde der Schmerzambulanz. In einem ca. 60-minütigen Erstgespräch erfassen unsere Ärzt:innen Ihre Beschwerden und untersuchen Sie. Im Anschluss daran wird ein Konzept zur weiteren Behandlung und Schmerzlinderung erstellt. Unser Team aus den Bereichen Medizin, Pflege, Verhaltenstherapie, Krankengymnastik und Sozialarbeit erstellen ein individuell auf Sie zugeschnittenes Therapiekonzept. Wir arbeiten eng mit den anderen Fachabteilungen unserer Klinik zusammen und leiten Sie bei Bedarf an die Chirurgie, die Orthopädie oder die Neurologie weiter, damit dort Ursachen Ihrer Schmerzerkrankung mitbehandelt werden können.

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