Schmerzerkrankungen

Rheumatoide Arthritis

Rheuma, chronische Polyarthritis

Die rheumatoide Arthritis oder chronische Polyarthritis ist die häufigste entzündliche Gelenkerkrankung. Viele Gelenke können betroffen sein. Die Krankheit kann in jedem Alter auftreten, beginnt aber meistens nach dem 50. Lebensjahr. Frauen erkranken doppelt so häufig wie Männer.

Welche Symptome können auftreten?
  • warme, geschwollene Gelenke, in der Regel auf beiden Körperseiten
  • schmerzende Gelenke
  • steife Gelenke: vor allem nach längeren Ruhepausen, besonders morgens nach dem Aufstehen
  • Kraftlosigkeit der Muskulatur
  • Erschöpfung, Müdigkeit, allgemeines Schwächegefühl
  • Rheumaknoten: Bei fortschreitender Erkrankung können sich kleine harte Knötchen unter der Haut bilden. Sie sind meist unempfindlich gegenüber Druck oder Berührungen
Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?

Die Ursachen der rheumatoiden Arthritis sind bis heute nicht vollständig geklärt. Sowohl genetische Faktoren als auch Viren oder Bakterien können eine Rolle spielen. In jedem Fall spielen neben vererblichen Faktoren auch Umwelteinflüsse eine große Rolle. Weitere Risikofaktoren sind Rauchen, Übergewicht und Schadstoffe, denen man z. B. beruflich ausgesetzt ist. Bei der rheumatoiden Arthritis greifen Zellen des Immunsystems das eigene Körpergewebe an, was Mediziner als Autoimmunreaktion bezeichnen. Dadurch entzünden sich die Gelenke.

Kann man der Krankheit vorbeugen?

Vor allem das Vermeiden von Rauchen kann einer reheumatioden Arthrits vorbeugen. Eine gesunde Ernährung mit viel Omega-3-Fettsäuren (z. B. in Fisch und Meeresfrüchten) kann einen schützenden Effekt haben. Grundsätzlich kann ein gesunder Lebensstil, die Reduktion von Übergewicht sowie regelmäßige Bewegung die Gelenke schonen.

Wie erfolgt die Diagnose?

Die Ärztin oder der Arzt stellt zunächst viele Fragen und untersucht die Patientin oder den Patienten gründlich körperlich. Dabei achtet sie oder er vor allem darauf, welche Gelenke geschwollen sind. Sind bestimmte Gelenke an den Fingern und Zehen betroffen, weist dies auf eine rheumatoide Arthritis hin. Das Gleiche gilt, wenn große Gelenke wie die Schultern oder Knie schmerzen und geschwollen sind. Für die Diagnose ist auch von Bedeutung, seit wann die Beschwerden bestehen und wie viele Gelenke entzündet sind. Durch eine Blutuntersuchung können spezielle Antikörper bestimmt und Entzündungsreaktionen nachgewiesen werden.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Eine rheumatoide Arthritis ist bisher nicht heilbar. Sie kann aber durch Medikamente und weitere Verfahren behandelt werden. Medikamente können die Entzündung hemmen und das Fortschreiten der Erkrankung verzögern. Sie können auch dazu beitragen, die Symptome wie Schmerzen und Schwellungen zu lindern, die Gelenkfunktion zu verbessern oder zumindest möglichst lange zu erhalten. Durch Physiotherapie, Ergotherapie und regelmäßige körperliche Aktivität können Beweglichkeit, Kraft und Gelenkfunktion verbessert oder bestmöglich erhalten werden. Geeignete Sportarten für Menschen mit Rheuma sind zum Beispiel Radfahren, Walking, Tanzen, Gymnastik, Kräftigungsübungen, Schwimmen und Wassergymnastik. Um Schmerzen und Einschränkungen im alltäglichen Leben besser zu bewältigen, können auch psychologische Angebote genutzt werden.

Beschwerden lass sich lindern!

Die rheumatoide Arthritis ist letztendlich nicht heilbar, es können aber bei rechtzeitiger Diagnose und Therapie Beschwerden gelindert und das Entstehen von Schäden verhindert oder verzögert werden.

An wen kann ich mich wenden?

Neben dem Hausarzt können orthopädische, rheumatologische, schmerztherapeutische  internistische, neurologische und psychiatrische Fachärzte in die Behandlung einbezogen werden. In den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen therapiert die Klinik für Schmerztherapie und Palliativmedizin Schmerzpatient:innen ambulant. Die Ursachen für Rheuma können in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie behandelt werden. Beide Kliniken arbeiten eng zusammen, sodass die Patient:innen ganzheitlich betreut werden können.

Ihre erste Anlaufstelle in den Evangelischen Kliniken Gelsenkirchen ist die Sprechstunde der Schmerzambulanz. Bei jeder Patient:in wird nach einer Terminvereinbarung ein umfassendes Gespräch und eine körperliche Untersuchung durchgeführt und im Anschluss ein individueller Behandlungsplan erstellt. Zur Anwendung kommen neben der Verordnung von Medikamenten auch Therapien aus den Bereichen Krankengymnastik, Ergotherapie, Verhaltenstherapie, Entspannungstherapie und Akupunktur. Zum Behandlungsteam gehören neben spezialisierten Schmerzärztinnen auch Mitarbeiter:innen der Pflege, Krankengymnastik, Ergotherapie und Sozialarbeit. Auch arbeiten wir eng mit den anderen Fachkliniken des Hauses zusammen und leiten Sie bei Bedarf an die chirurgische, orthopädische oder neurologische Klinik weiter, um eine umfassende Behandlung Ihrer Erkrankung zu gewährleisten.

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