17. Mamma-Forum

Beim 17. Mamma-Forum des Brustzentrums Ruhrgebiet disktutierten führende Experten aus der Gesundheitspolitik und -ökonomie über Herausforderungen und neue Errungenschaften rund um die Therapie des Mammakarzinoms.

Am 04. und 05. November 2022 veranstaltete das Brustzentrum Ruhrgebiet / die Klinik für Senologie des Evangelischen Klinikums Gelsenkirchen das jetzt schon 17. Mamma-Forum-State of the Art im Wissenschaftspark Gelsenkirchen.

Führende nationale Experten aus der Gesundheitspolitik und -ökonomie, Repräsentanten der Deutschen Krebsgesellschaft und der Leitlinienkomissionen sowie Vertreter renommierter Brustzentren in Deutschland diskutierten beim Mamma-Forum wichtige Herausforderungen und neue Errungenschaften rund um die Therapie des Mammakarzinoms. Auch wenn die Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise unser alltägliches Leben bestimmen, haben politische Entwicklungen und Fortschritte in der Medizin nicht Halt gemacht.

Die Politik strebt Rationalisierungen unseres Gesundheitssystems an, deren Auswirkungen auf die Versorgung der Patientinnen sowohl für Behandler als auch für Patienten noch gar nicht absehbar sind. Während Krebsgesellschaften und Leitlinienkomissionen eine Zentralisierung in speziellen Zentren einerseits und eine flächendeckende, leitliniengerechte Therapie andererseits anstreben, lassen die zum Teil dezentralen politischen Strukturen eine konkrete Umsetzung der Krankenhaus- und Versorgungsplanung mit all ihren strukturellen Herausforderungen noch nicht sicher absehen.

Neue Entwicklungen in der Medizin

Neue Therapiestrategien werden derzeit entwickelt, revolutionäre medikamentöse Ansätze zur immer zielgerichteten Therapie des frühen und fortgeschrittenen Mammakarzinoms kommen zum Einsatz. Insbesondere die neu entwickelten Antikörper-Wirkstoff-Konjugate, die sich gegen spezifische Zielstrukturen der Krebszelle richten, bringen die seit Jahren geltende Einteilung des Brustkrebses in bestimmte molekulare Subtypen teilweise ins Wanken. Ähnlich wie Reiseadapter richten sich diese neuen Wirkstrukturen gegen spezifische „Steckdosen“. Teilweise unaussprechliche Medikamentennamen drängen in die alltägliche Praxis. In den Zeiten der Pandemie sind wissenschaftliche Vorbildungsmaßnahmen ins Internet verlagert worden, die Verantwortung zur Fortbildung dem persönlichen Engagement überlassen. Umso wichtiger ist es, all diese neuen Behandlungsstrategien sowie auch politischen Herausforderungen einem breiten Publikum bekannt zu machen und deren Bedeutung für die alltägliche Praxis im persönlichen Austausch mit den Behandlern diskutieren zu können.

Impulsvorträge und Talkrunden auf dem Mamma-Forum

Auf dem diesjährigen Mamma-Forum stellten daher die Experten aus Wissenschaft, Medizin und Gesundheitspolitik und -ökonomie in kurzen Impulsvorträgen die wichtigsten Neuigkeiten und Veränderungen vor und diskutierten im Anschluss mit den Kongressteilnehmern zusammen in einer Talkrunde, wie die neuen Strategien in der Praxis umgesetzt werden können, die Patienten von den Neuentwicklungen profitieren werden und auch welche neuen Herausforderungen in der Betreuung der Patientinnen und Behandlungen neuer Nebenwirkungsspektren auf uns zukommen werden. Die Gesundheitsdezernentin der Stadt Gelsenkirchen, Frau Henze, betonte die Bedeutung des Brustzentrums Ruhrgebiet für die Versorgung der an Brustkrebs erkrankten Patientinnen in der Region. Der Geschäftsführer des Evangelischen Klinikums, Herr Olaf Walter, hob die Ausrichtung des Evangelischen Klinikums auf die patientenorientierte und fachkundige Versorgung der Bevölkerung der Stadt hervor. Die Besucher des Mamma-Forums lobten das Format der Veranstaltung und freuten sich über die Möglichkeit zum persönlichen Austausch, den Wissenszugewinn durch die Vorträge und die neu gewonnen Erfahrungen in der anschließenden Diskussion, von denen letztlich die an Brustkrebs erkrankten Patientinnen auch in all den Wirrungen und der Dynamik unserer Zeit profitieren.

Das Brustzentrum Ruhrgebiet konnte die Pandemie bislang gut bewältigen und mit den erforderlichen Vorkehrungen und Vorsichtsmaßnahmen die operative und medikamentöse Therapie der an Brustkrebs erkrankten Frauen in dieser Ausnahmesituation sicherstellen.

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