Neurologie veröffentlicht Case Report über noch nie beschriebenes Krankheitsbild

Einige Ärzte der Klinik für Neurologie und Frührehabilitation haben einen Fall eines noch nie beschriebenen Krankheitsbildes wissenschaftlich aufgearbeitet.

In der Klinik für Neurologie und Frührehabilitation werden auch Krankheitsbilder diagnostiziert und behandelt, die in dieser Konstellation in der Fachliteratur noch nie beschrieben wurden. Nun haben Chefärztin Priv.-Doz. Dr. Dr. Judith Wagner (Senior-Autorin), Oberarzt Aleksandar Jovanovski (Erstautor, aktuell nicht mehr im EVK tätig), Oberärztin Leonie Mengert (Co-Autorin, aktuell nicht mehr im EVK tätig) und Oberarzt Dr. Miklos Lukacs (Co-Autor) einen solchen Fall wissenschaftlich aufgearbeitet und einen Case Report darüber veröffentlicht.

Der Artikel wurde bei Neurological Sciences (Anti-Hu associated paraneoplastic upper and lower motor neuropathy triggered by atezolizumab | Neurological Sciences (springer.com)) veröffentlicht, welches mit einem Impactfaktor von 2,6 zu den Top 50 % der Journals in der Kategorie Clinical Neurology gehört.

Der Case Report behandelt eine seltene autoimmunologische (paraneoplastische) Neuropathie als Komplikation einer immunologischen Tumortherapie. Paraneoplastische neurologische Syndrome sind Erkrankungen, bei denen im Rahmen der Tumorabwehr durch das Immunsystem Antikörper produziert werden, die Bestandteile der Nerven des peripheren oder zentralen Nervensystems zerstören oder beeinträchtigen. Der Fall beschreibt eine Patientin, bei der ein bereits gut charakterisierter Antikörper (Anti-Hu) vorlag, die sich jedoch mit einer sehr seltenen Symptomatik vorstellte. Bei ihr kam es zu einer isolierten Beeinträchtigung der motorischen Nerven, einem Syndrom, das nach Recherchen der Ärzte aus dem EVK im Kontext von Anti-Hu bisher nur einmal beschrieben worden ist. Erstmals konnten sie zeigen, dass diese Konstellation durch eine immunologische Tumortherapie (sogenannte Immuncheckpoint Inhibitor) getriggert werden kann.

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