Frauengesundheit

Dysplasie

Wenn sich das Gewebe am Muttermund verändert, spricht man von einer Dysplasie. Diese Zellveränderungen sind nicht bösartig und bilden sich meist wieder zurück, können sich aber unerkannt im Laufe der Jahre zu einer Gebärmutterhalskrebs-Erkrankung weiterentwickeln.

Welche Symptome können auftreten?

Bei einer Dysplasie treten meist keine Symptome auf. Sie verursachen keine Beschwerden, und werden daher von den Patientinnen oft nicht bemerkt.

Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?

Verantwortllich für die Entstehung der Zellveränderungen ist eine Infektion mit HPV (Humanen Papilloma Viren). Die HPV-Infektion ist sexuell übertragbar und vor allem bei jungen Frauen sehr wahrscheinlich – nahezu 80 Prozent aller Frauen infizieren sich einmal in ihrem Leben mit HPV. Die meisten dieser Viren sind zwar harmlos, können aber eine Dysplasie hervorrufen. Aber auch Rauchen erhöht das Risiko eine Dysplasie zu bekommen. Je mehr eine Person raucht, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit einer Veränderung des Gewebes.

Kann man der Krankheit vorbeugen?

Durch eine HPV-Impfung kann das Risiko einer HPV-Infektion stark verringert werden. Außerdem ist ein gesunder Lebensstil wichtig. Dazu zählen genug Schlaf, regelmäßige Bewegung, ausgewogenen Ernährung und vor allem der Verzicht auf Tabak und Alkohol.

Wie erfolgt die Diagnose?

Mit einem Pap-Test können die zuständigen Frauenärzt:innen Zellveränderungen am Muttermund erkennen. Dazu werden mit einem Tupfer vorsichtig Schleimhautzellen vom Muttermund abgestrichen. Die Probe wird zusammen mit einem HPV-Test zu einem Labor geschickt. Falls nach Ergebniseingang des Abstriches notwendig, sollte eine Untersuchung in einer speziellen Dysplasiesprechstunde durchgeführt werden. Bei einer Dysplasiesprechstunde erfolgt eine Untersuchung mit einem speziellen Mikroskop (Kolposkop), bei der sowohl die Scheide, als auch der Gebärmutterhals untersucht werden. Durch Zugabe von Lösungen (z. B. Essiglösung) können dann Veränderungen erkannt werden und gezielt Proben entnommen werden. Das Gewebe wird ambulant entnommen und dann unter einem Mikroskop genau untersucht. Wie weiter verfahren werden muss, entscheiden dann die Fachärzt:innen, sobald alle Befunde bekannt sind.

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

In Vollnarkose wird ein kegelförmiges Stück vom Muttermund und Gebärmutterhals entfernt (Konisation). Nach dem Eingriff ist die Dysplasie oft komplett beseitigt. Nach der Operation ist es wichtig, vier Wochen auf Schwimmen, Baden und Geschlechtsverkehr zu verzichten.

Regelmäßig zu Routinekontrollen!

Da eine Dysplasie zwar oft harmlos verläuft, ein schwerer Verlauf sich allerdings zu Gebärmutterhalskrebs entwickeln kann, ist eine regelmäßige Routinekontrolle bei den niedergelassenen Gynäkolog:innen wichtig.

An wen kann ich mich wenden?

Im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen behandeln die Spezialist:innen der Klinik für Gynäkologie betroffene Patientinnen mit Dysplasie. Nach der Diagnose Verdacht auf Dysplasie können Betroffene von ihren Gynäkolog:innen in die Klinik für Gynäkologie im EVK überwiesen werden.

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