Magen und Darm

Chronische Pankreatitis

Die Chronische Pankreatitis ist eine langfristige Entzündung der Bauchspeicheldrüse. Dabei zerstören anhaltende und wiederkehrende Entzündungen fortschreitend die funktionierenden Zellen und bilden narbenartiges Gewebe.
In der Folge kann die Bauchspeicheldrüse ihre normale Funktion nicht mehr ausreichend erfüllen:
Es entsteht eine erschöpfte Produktion der Verdauungsenzyme, die dafür verantwortlich sind, Nahrung in kleinere Einheiten zu zerlegen, damit sie aus dem Darm in den Körper aufgenommen werden können. Durchfall (oft übelriechend), Gewichtsverlust und Vitaminmangel können entstehen. Die Inselzellen der Bauchspeicheldrüse werden ebenfalls zerstört. Als Folge wird weniger oder kein Insulin produziert, der Glukosestoffwechsel wird gestört und es kann sich Diabetes entwickeln.

Welche Symptome können auftreten?

Leitsymptome der chronischen Pankreatitis sind wiederkehrende starke Schmerzen, die bis in den Rücken ausstrahlen können. Sie können durch Veränderungen im Nervengewebe der Bauchspeicheldrüse und durch Verengungen des Pankreasgangabflusses entstehen. Dadurch bildet sich ein immer größer werdender Druck in den Organen. Schmerzen können auch aufgrund einer Behinderung der Nahrungspassage im Magen und Darm oder aufgrund von übermäßigen Blähungen auftreten. Dieser Schmerz geht oft nicht weg, selbst mit den stärksten Schmerzmitteln. Auch Durchfälle oder ungewollter Gewichtsverlust sowie das plötzliche Auftreten von Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) können weitere Anzeichen für eine mögliche chronische Entzündung der Bauchspeicheldrüse sein.

Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?

Die häufigste Ursache einer chronischen Bauchspeicheldrüsenentzündung ist der Alkoholkonsum. Je nach „Toleranzgrenze“ muss es sich dabei nicht um viel Alkohol handeln. Kleine Mengen können ausreichen. Chronische Gallensteinleiden, Gendefekte, Medikamente und Stoffwechselstörungen können weitere Ursachen sein.

Kann man der Krankheit vorbeugen?

Besonders durch einen gesunden Lebensstil können einige Risikofaktoren minimiert werden. Dazu zählt unter anderem der Verzicht auf das Rauchen, der geringe Konsum von Alkohol und rotem Fleisch, sowie der Verzehr von viel Obst und Gemüse. Auch das Körpergewicht sollte sich dauerhaft im Normalbereich befinden.

Wie erfolgt die Diagnose?

Eine chronische Pankreatitis wird aufgrund der Symptome einer akuten Pankreatitis und einer Vorgeschichte von Schüben oder starkem Alkoholkonsum vermutet. Bildgebende Untersuchungen, Pankreasfunktions- und Bluttests ermöglichen dann eine definitive Diagnosestellung.

Welche Behandlungsoptionen gibt es?

Die Behandlung hängt in erster Linie von den Symptomen der Patientin oder des Patienten ab. Das Hauptproblem sind oft unerträgliche Schmerzen im Oberbauch oder im Rücken. Oft werden die Patienten zunächst zum Orthopäden fehlgeleitet. Primär sollte jeglicher Alkoholkonsum eingestellt werden. Des Weiteren wird durch die Einnahme von Pankreatin-Präparaten die Sekretion der Drüsen minimiert, beruhigt und gleichzeitig eine ausreichende Verdauungskapazität wiederhergestellt. Bringen diese beiden Maßnahmen nicht die gewünschte Schmerzlinderung, muss eine Operation in Betracht gezogen werden. Hierbei besteht das Ziel, den Pankreaskopf inklusive des Zwölffingerdarmes zu entfernen. Meist verbleibt das linksseitige Pankreas. Über eine Darmschlinge wird anschließend eine neue Verbindung zur Bauchspeicheldrüse, zum Gallengang und zum abgesetzten Magen hergestellt.

An wen kann ich mich wenden?

Die erste Anlaufstelle bei Pankreas-Erkrankungen ist das Pankreas-Zentrum im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen. Bitte vereinbaren Sie zunächst telefonisch einen Termin für eine persönliche Vorstellung unter 0209 160-1801.

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