Anderthalb Jahrhunderte EVK

Not, Neubeginn, Wandel: Leben. Hingabe. Für Menschen.

1871

30. Juni, der Tag der Grundsteinlegung für das Evangelische Krankenhaus. Die Adresse damals lautete Friedrichstraße 10, in der heutigen Schalker Straße. Gesammelte Spenden finanzierten den Bau des Hauses, ganze 42.000 Mark. Die Nachkriegszeiten an der Ruhr waren damals geprägt durch zahlreiche Arbeitsunfälle – als Tribut der Industrialisierung – und eine Pocken-Epidemie.

1872

Am 13. Oktober 1872 dann konnten der leitende Arzt und zwei Diakonissen ihren ersten Patienten im Neubau versorgen. Bescheidene Ausstattung, begrenzte medizinische Möglichkeiten und 92 Betten waren die Ausgangslage. Und die Herausforderungen wuchsen. Schon bald kamen weitere Diakonissen und 1883 auch Diakone hinzu, die bis zu 350 Patienten zu behandeln.

1892

Der erste Umzug: In der Weststraße, der heutigen Robert-Koch-Straße, eröffnete 20 Jahre später ein Neubau mit 162 Betten seinen Betrieb. Ein großer Fortschritt, denn dieses moderne Krankenhaus galt mit seiner Einrichtung und den großzügigen 8- bis 10-Betten-Räumen als mustergültig. Die Zahl der jährlichen Aufnahmen wuchs so kontinuierlich (1910: 2.762) wie das Einzugsgebiet.

1912

Erste Erweiterung: Grassierende Infektionskrankheiten machten den Bau eines Isolierhauses erforderlich.

1926–1939

Als Nächstes erhielt die Röntgenabteilung neueste Technik und die Klinik ein hauseigenes Labor. Bis zehn Jahre nach dem Ersten Weltkrieg überstiegen die Patienten-Aufnahmen bereits die Marke 7.000. Nur durch eine aufgestockte Bettenkapazität von 500 gelang es überhaupt mitzuhalten.

Dann, im 2. Weltkrieg, wurde das Gebäude zerstört.

1944–1945

Aufgrund der heftigen Luftangriffe mussten Evakuierungen nach Coesfeld und später nach Darfeld erfolgen. Erst ab 1945 konnte das Krankenhaus im Hochbunker in der Arminstraße behelfsmäßig weiter arbeiten und Menschen in der Not wieder helfen. Die Verpflegung kam via Handkarren aus der Robert-Koch-Straße, denn der dortige Wirtschaftstrakt samt Küche war funktionsfähig geblieben.

1948–1968

Über insgesamt 20 Jahre fand unter mehrfachen Umzügen der Wiederaufbau etappenweise statt. 1958 konnten die ersten Abteilungen das fertiggestellte Haus A beziehen, dazu auch das neue Department für Neurologie und Psychiatrie. Zehn Jahre später war Haus B bezugsfertig. Zu dieser Zeit zog auch der Haupteingang in die Munckelstraße um.

1969–1997

Seither lebt und wächst das Evangelische Krankenhaus weiter mit dem Bedarf. Es folgten Neu-, An- und Umbauten: eine Apotheke, Kapelle, Cafeteria, Tagesklinik, die Erweiterung der psychiatrischen Abteilung, eine Stroke Unit.

1999–2003

Ende 1999 ging die neu erbaute Intensivpflege-Einheit in Betrieb und das Krankenhaus wurde GmbH – zunächst mit der Evangelischen Kirchengemeinde Gelsenkirchen als Gesellschafter. Als Evangelische Kliniken Gelsenkirchen stand das EVK seit 9. Februar 2000 im Handelsregister eingetragen. Am 2. April 2003 wurde das Diakoniewerk Gelsenkirchen und Wattenscheid e. V. der Gesellschafter.

2004–2014

Fortlaufend eröffneten neue Einrichtungen: 2004 Liegendanfahrt und Operationstrakt, 2005 das Parkhaus, 2012 das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ), 2013 Klinik für Schmerztherapie und Palliativmedizin, 2014 Klinik für Innere Medizin III – Geriatrie.

2015

fand die Gründung des Diakoniewerksverbund Gelsenkirchen und Wattenscheid GmbH als Holding statt.

2016-2020

Weitere neue Kliniken und Abteilungen kamen hinzu: 2016 Klinik für Innere Medizin II – Hämatoonkologie, 2017 Klinik für Akut- und Notfallmedizin, 2019 Department für Kardiologie der Klinik für Innere Medizin I, 2020 Klinik für neurologische Frührehabilitation.

2022

Das F.A.Z. Institut kürte im Juni das nun unter Evangelisches Klinikum Gelsenkirchen firmierende Krankenhaus als eines der besten Krankenhäuser Deutschlands, passend zum 150. Jubiläum im Oktober.

Das Department für Kardiologie erwuchs zur eigenständigen Klinik und ein neues Department für Psychoonkologie sollte der seelischen Betreuung Krebskranker noch mehr gerecht werden.

Umfassende Behandlung für die Region: 442 Betten auf 20 Stationen in 16 Kliniken.

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