Knochen und Gelenke

Hüftdysplasie

Bei dieser am häufigsten auftretenden angeborenen knöchernen Deformität des Menschen kommt es durch eine mangelhafte Überdachung des Hüftkopfes zu einer Instabilität. Im Kindes- und Jugendalter oft unerkannt, treten meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr erstmalig Beschwerden auf. Wird die Ursache nicht rechtzeitig erkannt, kommt es auch hier im Verlauf zu einem fortschreitenden Knorpelschaden, knöchernen Veränderungen und zur Arthrose des Hüftgelenks.

Unspezifische Leistenschmerzen, insbesondere nach körperlicher Anstrengung, längerem Sitzen oder Sport sind oft erste Anzeichen für einen Verschleiß des Hüftgelenks. Die Schmerzen werden häufig als stechend, mit Ausstrahlung von der Leiste bis zum Kniegelenk, angegeben. Manchmal wird ein schnappendes Geräusch wahrgenommen oder kann sogar provoziert werden. Kommt es regelmäßig zu solchen Beschwerden, erfordert dies eine strukturierte ärztliche Abklärung.

Was sind mögliche Symptome?

Da die Hüftdysplasie lange Zeit keine Schmerzen oder Symptome verursacht, bleibt sie häufig zunächst unerkannt. Erstmalige Beschwerden treten meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr auf. Typische Symptome einer Hüftdysplasie können folgende sein:

  • Seitliche Schmerzen an der Hüfte
  • Stechende Schmerzen in der Leistengegend (meistens belastungsabhängig)
  • Schmerzen bei Stehen und Gehen (häufig nach kurzer Zeit)
  • Gangstörung wie Hinken oder schlurfender Gang
  • Knieschmerzen, Rückenschmerzen oder Schmerzen im Sprunggelenk
  • Unspezifische Leistenschmerzen

Wird eine Hüftdysplasie nicht rechtzeitig entdeckt und behandelt, kann es im weiteren Verlauf zu einer Schädigung des Knorpels, Veränderungen der Knochensubstanz und schließlich zur Arthrose des Hüftgelenks kommen.

Wird eine Hüftdysplasie rechtzeitig erkannt und behandelt, kann das Hüftgelenk in den meisten Fällen erhalten werden.

Was sind mögliche Ursachen und Risikofaktoren?

Eine Hüftdysplasie kann viele Ursachen haben. Mögliche Ursachen und Risikofaktoren sind folgende:

  • Erblich bedingte Fehlbildungen
  • Falsche Lage im Mutterleib (Beckenlage oder Steißlage)
  • Fruchtwassermangel oder beengende Verhältnisse im Mutterbauch
  • Missbildungen der Beine oder Füße
  • Missbildung der Wirbelsäule
Wie erfolgt die Diagnose?

Besteht der Verdacht einer Hüftdysplasie bei Babys und Kleinkindern, wird ein Ultraschall für die Diagnostik durchgeführt. Bei Erwachsenen kommt ein Röntgenbild zum Einsatz. Der/die behandelnde Ärzt:in kann sich dabei ein genaues Bild der knöchernen Strukturen und der Stellung der Hüftgelenksbestandteile machen.

Bei anhaltenden Schmerzen zum Arzt!

Unklare Schmerzen in der Leistengegend, insbesondere nach körperlicher Anstrengung, längerem Sitzen oder Sport sind oft harmlos, können aber auch erste Anzeichen für eine Erkrankung des Hüftgelenkes sein. Die Schmerzen werden häufig als stechend beschrieben und können von der Leiste in die Oberschenkel bis zum Kniegelenk ausstrahlen. Kommt es häufiger oder regelmäßig zu solchen Beschwerden, sollte lieber früher als später ärztlicher Rat eingeholt werden.

Dreifachbeckenosteotomie (nach Tönnis/Kalchschmidt)

Das häufigste, angewandte Operationsverfahren ist die Dreifachbeckenosteotomie, auch Triple-Osteotomie genannt. Bei diesem Operationsverfahren wir die Hüftpfanne an allen drei am Aufbau des Beckens beteiligten Knochen gelöst und in korrigierter Position fest verschraubt. Die Nachbehandlung erfordert eine Entlastung des operierten Beines für ca. 12 Wochen.

Die Dreifachbeckenosteotomie (Triple-Osteotomie nach Tönnis/Kalchschmidt) wird am Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen durch Chefarzt Dr. Stephan Schmidt durchgeführt.

Gelenkerhaltende Hüftgelenkchirurgie am EVK

Ihre erste Anlaufstelle im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen ist die Spezialsprechstunde der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie. Hier wird zunächst Ihre individuelle Beschwerdesituation ausführlich erfasst und im Anschluss eine ausgiebige körperliche Untersuchung durchgeführt. Ergänzend werden bereits vorhandene Röntgen-/MRT-Aufnahmen gesichtet und bei Bedarf um spezielle Aufnahmen ergänzt.

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