Frauengesundheit

Fehlbildungen der Brust

Fehlbildungen der Brust können auf mehrere Arten auftreten. Stark unterschiedlich große Brüste, eine zusätzliche Brust, eine zusätzliche Brustwarze, Formveränderungen (sogenannte tubuläre Brustform), zu große oder zu kleine Brüste und weitere Auffälligkeiten zählen dazu. Häufig sind die Fehlbildungen der Brust unauffällig, Betroffene nehmen sie jedoch als ästhetisch störend und seelisch belastend wahr.

Welche Symptome können auftreten?

Bei manchen Betroffenen äußert sich die Fehlbildung der Brust bereits sofort nach der Geburt, bei manchen erst mit Beginn der Pubertät. Häufige Symptome sind:

  • dunkle Pigmentierung der Haut an einer Stelle
  • verhornte Haut
  • vermehrter Haarwuchs
  • eine Stelle der Brust wölbt sich hervor

Die Symptome können einseitig oder beidseitig auftreten.

Je nach Größe und Ausprägung der Brust kann es außerdem zu folgenden Symptomen kommen:

  • Rückenschmerzen
  • Nackenschmerzen
  • Migräne
  • Kopfschmerzen
  • Fehlhaltungen
Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es?

Noch sind nicht alle Ursachen für die Fehlbildung der Brust bekannt, jedoch sind Hormone und die Gene zwei Einflussfaktoren, die mit vielen Fehlbildungen der Brust in Zusammenhang stehen. In der Regel sind sie angeboren bzw. in der Pubertät entstanden.

Kann man der Krankheit vorbeugen?

Vorbeugen lassen sich Fehlbildungen der Brust bei den meisten Formen nicht. Der Grund dafür ist, dass die Fehlbildungen anlagebedingt sind, also von den Genen beeinflusst werden. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen sind jedoch wichtig, um frühzeitig eine Fehlbildung der Brust festzustellen. Lediglich eine zu große Brust bei starkem Übergewicht kann durch eine Gewichtsabnahme positiv beeinflusst werden. Eine Gewichtsabnahme vor einer geplanten operativen Brustverkleinerung verringert auch Komplikationen nach einer Operation (z. B. Fettgewebsnekrosenbildung, Wundheilungsstörungen, Entzündungen, Durchblutungsstörungen etc.).

Wie erfolgt die Diagnose?

Fehlbildungen der Brust wie zum Beispiel eine zusätzliche Brustwarze oder eine zusätzliche Brust sind meist direkt nach der Geburt erkennbar. In diesem Fall ist es besonders wichtig, die Fehlbildung sofort untersuchen zu lassen, um Entwicklungsstörungen an anderen Organen auszuschließen.

Welche Behandlungsoptionen gibt es?

Die möglichen Behandlungsoptionen werden an die Art und Form der Fehlbildung angepasst. Eine Brustverkleinerung (Mammareduktion) ist eine Behandlungsoption bei zu großen Brüsten. Bei der Operation werden Haut, Fettgewebe und Brustdüsengewebe entfernt, um die Brust zu verkleinern. Diese Behandlungsmethode kann vor allem dabei helfen, Symptome wie zum Beispiel Rücken-, Nacken-, oder Kopfschmerzen zu vermeiden. Bei unterschiedlich großen Brüsten kann die Größe der zu kleinen Brust mit Eigenfett (Lipofilling) angepasst und dadurch angeglichen werden. Alternativ kommen auch Silikonimplantate zum Einsatz. Die andere Brust wird bei Bedarf gestrafft oder verkleinert und in der Form dadurch korrigiert. Sollte es zu einer Fehlbildung kommen, bei der eine Brustwarze fehlt, kann eine Brustwarze plastisch aus Eigengewebe rekonstruiert werden. Diese Operationen werden alle in unserer Klinik regelmäßig durchgeführt. Die Brustwarze kann aber auch auf Wunsch bei einem Spezialisten für medizinische Pigmentierung (sog. "Tätowierung") nachgebildet werden. Sollten Patient:innen unter der Fehlbildung einer zusätzlichen Brust oder auch Brustwarze leiden, kann diese operativ entfernt werden.

Wie schnell sollte die Krankheit therapiert werden?

Sollte es bei Patient:innen bereits direkt nach der Geburt zu Fehlbildungen der Brust kommen, sollten diese sofort untersucht werden. Fehlbildungen bei Neugeborenen können ein Anzeichen dafür sein, dass noch weitere Entwicklungsschäden vorliegen, etwa an den Nieren. Entwickeln sich die Fehlbildungen der Brust erst während der Pubertät, sollte dennoch eine genaue Untersuchung durchgeführt werden. Auf diese Weise kann eine genauere Diagnose gestellt und weitere Behandlungsschritte geplant werden. Außerdem ist es für Patient:innen ratsam, sich regelmäßigen Kontrolluntersuchungen zu unterziehen.

An wen kann ich mich wenden?

Im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen behandeln die Spezialist:innen der Klinik für Senologie / Brustzentrum Ruhrgebiet Patient:innen mit Fehlbildungen der Brust.

Patient:innen, die aufgrund einer Fehlbildung der Brust eine Behandlung benötigen, können sich in der Klinik für Senologie / Brustzentrum Ruhrgebiet umfassend beraten und behandeln lassen. Der erste Weg ins Brustzentrum ist die Vorstellung der Patient:innen in der Brustambulanz. Dazu muss vorher persönlich oder auf Anfrage des Arztes / der Ärztin einen Termin unter der Telefonnummer 0209 160-3111 vereinbart werden. Patient:innen müssen eine Überweisung ihres / ihrer Gynäkolog:in und ihre Krankenversicherungskarte mitbringen. Falls vorhanden, sollten sie auch Mammographieaufnahmen und Berichte über durchgeführte Untersuchungen oder Voroperationen mitbringen.

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