Krebserkrankungen

Lebermetastasen

Lebermetastasen treten in Folge verschiedener Krebserkrankungen auf. Es handelt sich um Tochtergeschwülste von bösartigen Tumoren im fortgeschrittenen Stadium, die an einer anderen Stelle des Körpers beginnen. In den meisten Fällen entstehen sie durch Darmkrebs, Brustkrebs, Magenkrebs, Lungenkrebs, Prostatakrebs, Bauchspeicheldrüsenkrebs oder Speiseröhrenkrebs.

Oft sind Metastasen schmerzlos und lösen erst zu einem späten Zeitpunkt unspezifische Symptome aus.

Welche Symptome können auftreten?
  • unverhältnismäßig hoher Gewichtsverlust
  • Appetitlosigkeit
  • Verdauungsprobleme: Übelkeit, Durchfall
  • Leberkapselschmerz: Schmerz im rechten Oberbauch, durch Dehnung der Außenhülle der Leber in späteren Stadien
  • Gelbsucht: Gelbfärbung der Haut, Schleimhäute und Lederhaut des Auges
  • Juckreiz
  • Bauchwassersucht: Flüssigkeitsansammlung im Bauchraum

Weit fortgeschrittenes Stadium:

  • Hepatische Enzephalopathie: Verschlechterung der Gehirnfunktion aufgrund von Schadstoffen, die von der Leber nicht mehr abgebaut/gefiltert werden können
Welche Ursachen gibt es?

Ursache sind bösartige Tumore in verschiedenen Organen, die an anderen Stellen als der Leber im Körper entstehen.

Kann man Lebermetastasen vorbeugen?

Anders als bei Primärtumoren, bei welchen das Risiko bei einer gesunden Lebensweise niedrig gehalten werden kann, kann einem Risiko von Lebermetastasen nur durch systemische Chemotherapien vorgebeugt werden.

Wie erfolgt die Diagnose?

Nach einer ärztlichen Abfrage ihrer Krankengeschichte, folgt eine körperliche Untersuchung. Meist wird bei der Suche nach Lebermetastasen als erstes ein Ultraschall des Bauches gemacht. Tumormarker im Blut können als Hinweis aufgefasst werden.  Bei Entdeckung von Lebermetastasen werden zusätzlich ein MRT / CT gemacht, um herauszufinden an welcher Stelle sie genau liegen, wie groß sie sind und ob sie operativ entfernt werden könnten.

Die Darstellung, Einordnung und manchmal auch diagnostische Punktion von Leberherden ist eine sonographische und damit auch gastroenterologische Domäne. Mittels Kontrastmittel kann die Auflösung und Genauigkeit im Einzelnen erhöht werden. Neben der Diagnostik ist auch die Therapie von bösartigen Herden mittels ultraschallgesteuerter "Verkochung" möglich. Alle diese Eingriffe sind im Dämmerschlaf durchführbar und in der Regel schmerzfrei.

Welche Behandlungsoptionen gibt es?

Anhand mehrerer Faktoren wird individuell entschieden, wie behandelt wird. Dazu zählen neben der ursprünglichen Krebsart der allgemeine Gesundheitszustand der Betroffenen, sowie die Anzahl, Lage und Größe der Lebermetastasen.

Therapiemöglichkeiten sind unter anderem die operative Entfernung der Lebermetastasen, eine Behandlung mit Medikamenten oder verschiedene minimal-invasive Verfahren, die die Metastasen örtlich zerstören und gesundes Gewebe schonen (z.B. mithilfe der Brachytherapie, bei der präzise bestrahlt wird). In manchen Fällen kann ein Katheter direkt vor die Metastase eingelegt werden, bei der die Substanz die höchste Konzentration genau am Knoten frei gibt.

Sind Lebermetastasen heilbar?

Bei manchen Betroffenen kann durch eine Behandlung die Ausbreitung der Lebermetastasen gestoppt oder zumindest eine längere Zeit eingedämmt werden.
Manchmal ist es aber auch nur möglich, die Beschwerden der Betroffenen bestmöglich so weit zu lindern, dass sie die Lebensqualität der Betroffenen nicht zunehmend einschränkt.

An wen kann ich mich wenden?

Im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen werden Krebserkrankungen von einem interdisziplinären Team behandelt. 

Bei der Behandlung der Lebermetastasen arbeitet die Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie diagnostisch und therapeutisch eng mit den hier ansässigen erfahrenen Kliniken/Instituten zusammen.

Ihre erste Anlaufstelle im Evangelischen Klinikum Gelsenkirchen ist die Sprechstunde der Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie für bösartige Erkrankungen von Speiseröhre, Magen, Darm, Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse. Sie können sich ambulant vorstellen, um sich über Erkrankungen und deren chirurgische Therapie zu informieren. Ein stationärer Aufenthalt wird im Hintergrund mit allen Institutionen und Kliniken geplant und vorbereitet.

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